Wirkt ein JAK1/2-Inhibitor auch gegen Vitiligo?

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REPORT


Nicht nur gegen myeloproliferative Neoplasien

Wirkt ein JAK1/2-Inhibitor auch gegen Vitiligo? Hintergrund und Fragestellung: Die Vitiligo ist mit einer Prä-

valenz von 1–2 % eine relativ häufig auftretende Depigmentierung der Haut, die durch einen Verlust von Melanozyten hervorgerufen wird. Die betroffenen Areale können nach Größe und Lokalisation erheblich schwanken; sie stellen für die Patienten praktisch immer eine hohe Belastung dar, besonders wenn die Herde im Bereich nicht bedeckter Körperstellen, insbesondere im Gesicht auftreten. Mit üblichen Therapien mit Kortikosteroiden oder topischen Calcineurininhibitoren, meist kombiniert mit Sonnen­exposition oder einer topischen Phototherapie, lassen sich oft nicht wirklich befriedigende Ergebnisse erzielen. Bei der Vitiligo handelt es sich um eine Autoimmunerkrankung. Die Infiltration der betroffenen Areale durch spezifisch gegen Melanozytenantigene aktivierte CD8-positive T-Zellen führt zum Untergang der Melanozyten und zur Depigmentierung der Haut. Die Rekrutierung der autoreaktiven CD8-positiven T-Zellen erfolgt über die Interferon-γ(IFN-γ)-induzierte Frei­setzung von CXCL(„C-X-C motif chemokine ligand“)9 und CXCL10, ein S­ ignalweg, der durch die Januskinasen (JAK) 1 und 2 reguliert wird [1]. Nachdem nachgewiesen wurde, dass die ­Keratinozyten in Vitiligo-Läsionen mittels IFN-γ CXCL9 und CXCL10 induzieren, lag es nahe, den JAK1/2-Inhibitor Ruxolitinib in der Therapie der Vitiligo zu untersuchen. Ruxolitinib wird sonst eingesetzt in der Behandlung von hämato(onko)­ logischen Erkrankungen wie der pimären Myelofibrose oder der Polycythaemia vera. Für diese Indikationen ist es von der Euro­ päischen Arzneimittel-Agentur (EMA) seit 2012 zugelassen. In ersten offenen Studien ergaben sich bereits Hinweise auf eine mögliche Effektivität einer Ruxolitinib-Creme in der ­Therapie der Vitiligo [2, 3]. Daher sollte im Rahmen der hier ­referierten randomisierten Phase-II-Studie die Effektivität von ­Ruxolitinib weiter abgesichert werden [1].

Patienten und Methodik: Patienten mit der Diagnose einer

­ itiligo mit Befall von ≥ 0,5 % der Gesichtshaut und/oder ≥ 3 % V des übrigen Integuments konnten in die randomisierte multizentrische doppeltblinde Phase-II-Studie aufgenommen werden, in der unterschiedliche ­Ruxolitinib-Dosierungen geprüft wurden. Abdeckende Make-ups waren auch während der Therapie ­erlaubt. Wichtige Ausschlusskriterien waren u. a. eine vorherige JAK-Inhibitor-Therapie, kürzer zurückliegende immunologische Therapien und/oder eine Phototherapie. Zudem waren klinisch relevante Störungen der Schilddrüsenfunktion (bestimmt über das TSH [Thyreoidea-stimulierendes Hormon] oder die freie Thyroxin[T4]-Konzentration) ein Ausschlusskriterium. Rosmarin D et al. Ruxolitinib Die Kontrollgruppe, in der cream for treatment of vitiligo: a lediglich die alleinige Trägerrandomised concreme verabreicht wurde, trolled, phase 2 wurde mit vier Gruppen vertrial. Lancet. glichen, in d ­ enen eine Ruxo2020;396(10244): litinib-Creme unterschied110-20 lich dosiert appliziert wurde:

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