38/w mit Zunahme bekannter Kopfschmerzen
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Glas, S. Kebir Abteilung klinische Neuroonkologie, Klinik für Neurologie, Universitätsmedizin Essen, Essen, Deutschland
38/w mit Zunahme bekannter Kopfschmerzen Vorbereitung auf die Facharztprüfung: Fall 34 Prüfungssimulation Fallschilderung für den Prüfungskandidaten
Eine 38-jährige Patientin stellt sich ambulant auf Anraten des Hausarztes vor, da die Attackenfrequenz ihrer bekannten Migräne deutlich zugenommen hat. Anamnese
Eine 38-jährige berufstätige Patientin mit bekannter episodischer Migräne ohne Aura stellt sich auf Anraten ihres Hausarztes ambulant vor. Seit dem Kindesalter komme es immer wieder zu starken Kopfschmerzattacken mit Übelkeit und Erbrechen. Die Diagnose einer Migräne sei im Alter von 19 Jahren gestellt worden. Mit 35 Jahren hätten die Attacken bis zu einer Häufigkeit von etwa 10 Kopfschmerztagen pro Monat deutlich zugenommen, und im letzten Jahr sei es aufgrund der Kopfschmerzen vermehrt zu Fehlzeiten auf der Arbeit gekommen. Die Patientin berichtet von einer derzeit hohen psychosozialen Belastung, da sie alleinerziehende Mutter sei und sich vor 6 Monaten von ihrem Lebensgefährten getrennt habe. Klinische Untersuchung
??Prüfungsfragen • Welche diagnostischen Maßnahmen sind als nächstes durchzuführen? • Es wird eine cMRT (kraniale Magnetresonanztomographie) durchgeführt (Abb. 1). Beschreiben Sie den MRT-Befund. Welche Verdachtsdiagnose stellen Sie? • Auf welche bildgebenden und klinischen Besonderheiten sollten Sie aufgrund der Lokalisation des Befundes achten? • Mit welcher weiteren Untersuchung können Sie Ihre Verdachtsdiagnose erhärten? • Sie lassen eine 68Ga-DOTATOC-PET (DOTATOC: [DOTA(0)Phe(1)-Tyr(3)]octreotid, PET: Positronenemissionstomographie) durchführen (Abb. 2). Der SUVmax-Wert (SUV: „standard uptake value“) ist 8,8. Beschreiben und interpretieren Sie den Befund. • Wie gehen Sie weiter vor? • Die Raumforderung wird makroskopisch komplett reseziert. Neuropathologisch wird die Diagnose eines atypischen Meningeoms, WHO (Weltgesundheitsorganisation) Grad II, TERT-Promotor (TERT: Telomerase-reverse-Transkriptase) mutiert, gestellt. Interpretieren Sie den histologischen Befund.
Die Patientin ist in einem guten Allgemeinzustand. Bei der neurologischen und orientierenden psychiatrischen Untersuchung zeigen sich keinerlei Ausfälle.
Redaktion P. Berlit, Berlin DGNeurologie https://doi.org/10.1007/s42451-020-00256-9 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 DGNeurologie
Facharzt-Training
DDAntworten
??Welche diagnostischen Maßnahmen sind als nächstes
durchzuführen?
• Bei der Patientin liegt eine bekannte Migräne vor, bei der es allerdings zu einer deutlichen Zunahme der Attackenfrequenz gekommen ist. • Nicht bei jedem Kopfschmerzpatienten mit der klassischen Symptomatik einer primären Kopfschmerzerkrankung ist eine zerebrale Bildgebung erforderlich. • Beim Vorliegen von sog. „red flags“ (z. B. epileptische Anfälle, Nachweis eines fokal-neurologisches Defizits, Papillenödem) muss diese jedoch zwingend durchgeführt werden. • Auch eine Zunahme der At
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