Aktiv zur Schule
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nne K. Reimers1 · Eliane Engels1 · Isabel Marzi1 · Katrin Steinvoord2 · Claus Krieger2 1
Department für Sportwissenschaft und Sport, Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg, Erlangen, Deutschland 2 Fachbereich Erziehungswissenschaft, Arbeitsbereich Bewegung, Spiel und Sport, Universität Hamburg, Hamburg, Deutschland
Aktiv zur Schule Zur Bedeutung von aktiven Schulwegen bei Kindern im Grundschulalter in Deutschland Kurze Hinführung zum Thema In Deutschland sind viele Kinder in einem zu geringen Maße körperlich aktiv [16]. Aktive Mobilität kann einen wichtigen Beitrag zur körperlichen Aktivität leisten [27]. Kinder, die aktiv zur Schule kommen (z. B. gehend oder mit dem Fahrrad), erreichen höhere Umfänge ihrer Gesamtaktivität und profitieren durch Verbesserungen ihrer physischen Gesundheit als Kinder, die durch motorisierten Transport zur Schule kommen [23, 39]. Die Reduktion von motorisiertem Transport hätte zudem positive Auswirkungen auf die Verkehrssituation vor den Schulen und die Verkehrssicherheit aller Kinder sowie für den Umweltschutz.
Zielstellung und methodisches Vorgehen des Beitrags Das Ziel dieser narrativen Übersichtsarbeit ist es, einen Überblick zur gesundheitswissenschaftlichen Relevanz von aktiven Schulwegen von Grundschulkindern zu geben und Ansatzpunkte zur Bewegungsförderung durch Förderung von aktiven Schulwegen in Deutschland zu ermitteln. Dieser Beitrag soll somit AkteurInnen aus den Bereichen der Sport-, Bewegungs- und Gesundheitswissenschaften sowie des Schulund Gesundheitssystems in Deutschland Anhaltspunkte für die Erforschung und Förderung von aktiven Schulwegen bei Grundschulkindern geben. Von aktiven Schulwegen spricht man, wenn SchülerInnen körperlich aktiv (also
zu Fuß, mit dem Fahrrad, einem Tretroller oder anderen Sportgeräten) den Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause zurücklegen [14]. Auch die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel auf dem Weg zur Schule oder von der Schule nach Hause wird in einigen Studien als aktiver Schulweg gewertet, da die SchülerInnen in diesen Fällen eine Strecke zu Fuß zur Haltestelle zurücklegen. Diese Definition von aktiven Schulwegen insbesondere in wissenschaftlichen Arbeiten aus dem außereuropäischen Raum gründet darauf, dass dort das öffentliche Nahverkehrssystem häufig schlechter ausgebaut ist als in Europa und die Wege zu den Haltestellen im Durchschnitt mit größeren Umfängen an körperlicher Aktivität einhergehen. In der Kiel Obesity Prevention Studie (KOPS) wurde die Nutzung von öffentlichen Verkehrsmitteln allerdings als passiver Schulweg eigestuft [21]. Im Kontext der Auseinandersetzung mit aktiven Schulwegen bei Grundschulkindern spielt auch die Erforschung und Förderung der eigenständigen Mobilität von Kindern (Zurücklegen von Wegen ohne Begleitung von Eltern oder anderen Erwachsenen) eine Rolle. Während Kinder sowohl in Begleitung Erwachsener als auch eigenständig aktiv mobil sein können, findet passive Mobilität immer in Begleitung Erwachsener (als MitfahrerInnen im PKW) statt. Zur Relevanz, Prävalenz und Förderung eigenständiger
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