Aktuelle Bildgebung bei Diagnostik und Therapieplanung des Larynxkarzinoms

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REPORT


A. Bozzato1 · L. Pillong1 · B. Schick1 · M.M. Lell2 1

Klinik für Hals-, Nasen- und Ohrenheilkunde, Universitätsklinikum des Saarlandes, Homburg, Deutschland 2 Institut für Radiologie und Nuklearmedizin, Klinikum Nürnberg, Paracelsus Medical University, Nürnberg, Deutschland

Aktuelle Bildgebung bei Diagnostik und Therapieplanung des Larynxkarzinoms Das Larynxkarzinom ist der dritthäufigste maligne Tumor im Kopf-Hals-Bereich. Chronischer Tabak- und Alkoholkonsum stellen wesentliche Risikofaktoren für die Entwicklung eines Larynxkarzinoms dar. Die Prognose des Larynxkarzinoms ist abhängig von der Lokalisation, dem TNM-Stadium sowie dem R-Status nach erfolgter Therapie. Des Weiteren sind der Differenzierungsgrad und das Vorliegen einer Lymphangiosis carcinomatosa prognoserelevante Faktoren. Das Therapiespektrum reicht je nach Tumorstadium und Lokalisation von der transoralen Tumorresektion bzw. primären Strahlentherapie bei lokalisierten Befunden über (Hemi-)Laryngektomie mit ggf. adjuvanter Radio(chemo)therapie bis zur primären Radiochemotherapie. Wie für andere Krebserkrankungen auch, sollte die Therapie für alle Larynxkarzinome im interdisziplinären Tumorboard festgelegt werden. Dazu ist ein exaktes Staging erforderlich, welches eine Endoskopie mit Biopsie und Bildgebung (Computertomographie [CT] bzw. Magnetresonanztomographie [MRT]) umfasst. Die besondere Bedeutung der Schnittbildgebung liegt in der Erkennung einer submukösen Ausdehnung, Knorpelinfiltration oder extralaryngealen Ausbreitung sowie in der Abschätzung des Lymphknotenstatus. Die Qualität der Staging-Bildgebung ist nicht nur entscheidend für die Einleitung einer stadiengerechten Therapie. Sie muss zusätzlich die Therapieplanung im Hin-

blick auf funktionelle posttherapeutische Aspekte ermöglichen, wie Sprach- und Schluckfunktion. Die 2019 erschienene S3-Leitlinie berücksichtigt daher auch Empfehlungen zur Anwendung bildgebender Verfahren im Rahmen von Staging und Nachsorge vor dem Hintergrund stadien- und lokalisationsabhängiger Unterschiede.

Epidemiologie und Ätiologie Das Larynxkarzinom ist das dritthäufigste Malignom im Kopf-Hals-Bereich. Die geschätzte Inzidenz lag 2016 bei 8/100.000 bei Männern und 1,4/100.000 bei Frauen; damit sind Männer etwa 7-mal häufiger betroffen als Frauen. Der Altersgipfel liegt zwischen dem 55. und 65. Lebensjahr. Innerhalb der letzten 20 Jahre ist es zu einem deutlichen Rückgang der Erkrankungsrate bei Männern gekommen, während die Inzidenz bei Frauen relativ konstant geblieben ist. Auch im Hinblick auf die Sterberate ist eine Abnahme bei beiden Geschlechtern zu verzeichnen. Insgesamt zeigte sich in Europa von 1991 bis 2012 ein jährlicher Rückgang der Mortalität um 3,3 % pro Jahr [1]. Als Hauptrisikofaktoren gelten chronischer Alkohol- und Tabakkonsum [2–5]. Eine Exposition gegenüber Asbest, schwefelsäurehaltigen Aerosolen und ionisierender Strahlung wird teilweise als Berufserkrankung anerkannt [6, 7]. Eine Infektion mit humanen Papillomaviren, wie sie für das Oropharynxkarzinom als Risikofaktor und

Prognosefaktor belegt i