Anfallssemiologie und Anfallstestung in der EEG-Monitoring-Einheit

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REPORT


Epileptologie Übersichten Z. Epileptol. https://doi.org/10.1007/s10309-020-00366-0 © Der/die Autor(en) 2020

Lisa Langenbruch1 · Michael O. Kinney2 · Beate Diehl2,3 · Stjepana Kovac1 1

Klinik für Neurologie mit Institut für translationale Neurologie, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland 2 Department of Clinical Neurophysiology, National Hospital for Neurology and Neurosurgery, London, Großbritannien 3

Queen Square Institute of Neurology, Department of Clinical and Experimental Epilepsy, University College London, London, Großbritannien

Anfallssemiologie und Anfallstestung in der EEGMonitoring-Einheit Anfälle können viele unterschiedliche klinische Manifestationen zeigen, die als Anfallssemiologie beschrieben werden und Hinweise für die Lokalisation und Lateralisation der symptomatogenen Zone geben. Diese Informationen sind insbesondere zur erfolgreichen Durchführung einer prächirurgischen Diagnostik erforderlich. Eine genaue Anfallstestung durch qualifiziertes Personal ist dafür essenziell [18]. Dieser Artikel ist eine deutschsprachige Zusammenfassung des Beitrags „Structured testing during seizures: A practical guide for assessing and interpreting ictal and postictal signs during video EEG long term monitoring“ [8] erschienen in Seizure. Eine entsprechende Erlaubnis seitens des Editors und des Journals wurde eingeholt. Der vorliegende Artikel soll als Leitfaden für eine Anfallstestung dienen, insbesondere auch für Personal, das neu in einer EEG-Monitoring-Einheit eingearbeitet wird.

prüft werden zunächst Bewusstseinslage und Sprache, danach kann eine detailliertere Testung der motorischen und sensiblen Funktionen erfolgen. Der Patient sollte immer auch zwischen Anfällen (interiktual) getestet werden, um sicherzustellen, dass Hörvermögen und Sprachverständnis ausreichend sind, und zur Etablierung eines Vergleichsbefundes. Eine Übersicht über den lateralisierenden und lokalisierenden Wert einiger Anfallssemiologien geben die . Tab. 3 und 4. Die beteiligten Hirnareale sind in der . Abb. 1 dargestellt.

Tab. 1 [20])

Bewusstseinslage Bewusstsein schließt die beiden Komponenten Wachheit und Fähigkeit zur Wahrnehmung von Reizen ein [4, 7]. Eingebunden in das zuständige Netzwerk sind kortikale (mediale und laterale frontoparietale Assoziationskortizes) und subkortikale Strukturen (aktivierendes retikuläres System und thalamokortikale Bahnen). Anfälle mit Bewusstseinsstörung können in jedem Hirnlappen beginnen [1]. Besonders häufig findet sich eine Bewusstseinsstörung bei Anfällen beginnend im Temporallappen der dominanten Hemisphäre oder bitemporal [15]. Rudimentäre Automatismen wie

Verhalten beim Anfallsbeginn. (Mod. nach Beniczky et al. [2], Kinney et al. [8], Shafer et al.

Erstkontakt beim Anfallsbeginn Patientensicherheit und Erste Hilfe!

Am Bett bleiben, wenn nötig Hilfe rufen Vitalparameter prüfen Den Patienten sobald möglich in Seitenlage bringen, Atemwege sichern (bilateral tonisch-klonischer Anfall [BTKA])

Anfallsbeginn

O2 geben, wenn erforderlich (BTKA) (Gepolsterte) Bettgitter

Sobald ein An