Aspirin in der Alzheimer-Therapie

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REPORT


Bentham P. et al. Aspirin in Alzheimers‘ disease (AD2000): a randomised open-label trial. Lancet Neurol 2008; 7:41–49

03 Aspirin in der Alzheimer-Therapie

Fragestellung:

Kann Aspirin bei Alzheimer-Patienten die Krankheit verlangsamen oder verhindern? Hintergrund:

Epidemiologische Studien haben gezeigt, dass Morbus Alzheimer (AD) bei Menschen, die regelmäßig Aspirin einnehmen, weniger häufig vorkommt als bei denen, die ­Aspirin nicht einnehmen. Möglicherweise kann Aspirin die Bildung von Beta-Amyloid-Fibrillen verhindern oder in die Aggregation ­derselben eingreifen. Bei kardiovaskulären Risikofaktoren, die ebenfalls das AD-Risiko erhöhen können, wird Aspirin präventiv appliziert. Methodik:

In die Studie wurden 310 Patienten (mittleres Alter: 75) mit wahrscheinli­­cher Alzheimer-Demenz eingeschlossen. 156 wurden auf Aspirin randomi­­siert, bei 154 wurde Aspirin vermieden. Pri­märe Outcomes waren ­kog­nitive und funktionelle Fähigkei­­ten (Ers­tere evaluiert mittels MMSE, Letzte­re mittels Bristol Activities of Daily Living Scale, BADLS). Die Patienten wurden im ersten Jahr alle zwölf Wochen untersucht, nachfolgend einmal im Jahr. Ergebnisse:

Bei den Aspirin-Patienten war der mittlere MMSE-Score nach drei Jahren um 0,10 Punkte höher (95 % CI –0,37 bis 0,57; p = 0,7) und der mittlere BADLSScore um 0,62 Punkte niedriger (–1,37 bis 0,13; p = 0,11) als in der Aspirin-Vermeidungsgruppe. In der Aspirin-Gruppe gab es mehr Fälle von Hämorrhagien, die einen Krankenhausaufenthalt nötig machten (8 % bzw. 1 %, RR = 4,4, 95 % CI, 1,5 bis 12,8, p = 0,007). Schlussfolgerung:

Diese Studie zeigt, dass bei Patienten mit AD und ohne klinisch evidente ­kardiovaskuläre Erkrankung eine zweijährige Behandlung mit niedrig dosiertem Aspirin bestenfalls einen kleinen Benefit zeigt.

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focus neurogeriatrie

 Kommentar Die Anfang des Jahres in Lancet Neurol erschienene Studie zur Behandlung der Alzheimerkrankheit mit Apsirin gründet sich auf die Erkenntnis, dass das Vorhandensein von vaskulären Erkrankungen als Risikofaktor für die Entstehung einer Alzheimerkrankheit anzusehen ist. Die Tatsache, dass Patienten, die Aspirin einnehmen, weniger häufi­ ger demenzkrank werden, könnte da­rauf hinweisen, dass Aspirin nicht nur die Progression vaskulärer Erkrankun­ gen vermindert, sondern auch die der Alzheimer-Pathologie. Die Open-label-Studie untersuchte 310 Ein­wohner, die an Alzheimer-Demenz erkrankt waren. Es erfolgte eine Randomisierung in eine Aspirin-Gruppe (n = 156) und eine Placebo-Gruppe (n = 154). Als primärer Outcome-Parameter wurde die Kognition untersucht. Hierbei kamen die MiniMental State Examination (MMSE) sowie die Messung der funktio­nellen Fähigkeiten mittels der Bristol Activities of Daily Living Scale (BADLS) zur Anwendung. Als sekundärer Out-come-Parameter wurde die Zunahme der Leistungseinschränkungen, der Verhaltenssymptome, der Pflegezeit, der Belastungssituation der Pflege sowie die zeitliche Inanspruchnahme der häuslichen oder institutionellen Pflege untersucht. Von den untersuchten Patienten, deren durchschnittli