Asthma bronchiale im Kindes- und Jugendalter
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Kinderheilkunde Einführung zum Thema Monatsschr Kinderheilkd 2020 · 168:985–987 https://doi.org/10.1007/s00112-020-01028-1 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
G. Hansen Klinik für Pädiatrische Pneumologie, Allergologie und Neonatologie, Zentrum Kinderheilkunde und Jugendmedizin, Medizinische Hochschule Hannover, Hannover, Deutschland
Asthma bronchiale im Kindesund Jugendalter Die häufigste chronische Erkrankung im Kindesalter in den westlichen Industrienationen ist das Asthma bronchiale. Allein in Deutschland sind ca. 4 % aller Minderjährigen betroffen, und die Prävalenz nimmt weltweit weiter zu. Aufgrund der Komplexität der Erkrankung, die von zahlreichen endogenen und exogenen Faktoren abhängt, ist es bislang nicht gelungen, die Ursachen für diese beunruhigende Entwicklung wirklich zu verstehen oder sie gar aufzuhalten. Ein wichtiger Meilenstein in dem Verständnis der zunehmenden Prävalenz des Asthma bronchiale war die Formulierung der Hygienehypothese vor ca. 30 Jahren, die einen Zusammenhang zwischen dem Rückgang früher Infektionen bzw. mikrobieller Expositionen und der Entstehung von Allergien und Asthma postulierte. Mittlerweile konnten zahlreiche exzellente epidemiologische und grundlagenwissenschaftliche Studien diese Hypothese belegen und einen schützenden Effekt von mikrobiellen Bestandteilen bei der Entstehung von Allergien und Asthma nachweisen. Eine Umsetzung dieser spannenden Erkenntnisse in die Praxis steht bislang jedoch noch aus. Nicole Maison (München) et al. erläutern in ihrem Beitrag „Prävention von Asthma im Kindesalter – Was bedeutet der Bauernhofeffekt für die Praxis?“ den Hintergrund der Hygienehypothese und die konkreten Möglichkeiten, die sich aus diese Erkenntnissen für die Praxis und damit für die Allergie- und Asthmaprävention ergeben. In den 1990er- und 2000er-Jahren konnte durch Verbesserungen der Therapie eine deutliche Senkung der asthmabezogenen Hospitalisierungen und asthmabezogenen Mortalität erreicht
werden. Allerdings war seitdem der therapeutische Fortschritt trotz steigender Behandlungskosten eher gering. Immer wieder wurden einzelne neue Medikamente eingeführt, doch insgesamt ging die Entdeckung neuer Therapeutika langsamer voran als bei vielen anderen Erkrankungen. Eine Ausnahme waren die Entwicklungen im Bereich des schweren eosinophilen Asthmas, das durch die Einführung verschiedener monoklonaler humanisierter Antikörper inzwischen deutlich besser behandelt werden kann. Viel Aufmerksamkeit haben aktuelle Veränderungen der Therapieempfehlungen der Global Initiative for Asthma (GINA) erhalten, die u. a. ein neues Konzept der Bedarfstherapie vorsieht. Auch die Nationale VersorgungsLeitlinie Asthma hat in ihrer gerade erst erschienenen jüngsten Überarbeitung wichtige Veränderungen eingeführt. Die Entwicklungen der Asthmatherapie in den letzten 2 Jahren werden von Gesine Hansen et al. in dem Beitrag „Medikamentöse Langzeittherapie des Asthma bronchiale bei Kindern und Jugendlichen – neue Aspekte“ vorgestellt. Asthma bronchiale ist im Kindesalter üb
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