Bariatrische und metabolische Eingriffe
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Gastroenterologe Schwerpunkt Gastroenterologe https://doi.org/10.1007/s11377-020-00465-4 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion A. Dechêne, Nürnberg M. Fried, Zürich A. Riphaus, Frankfurt am Main
G. Kähler1 · A. Eickhoff2 1
Zentrale Interdisziplinäre Endoskopie, Universitätsklinikum Mannheim, Medizinische Fakultät Mannheim, Universität Heidelberg, Mannheim, Deutschland 2 Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektiologie, Klinikum Hanau, Hanau, Deutschland
Bariatrische und metabolische Eingriffe Schnittstelle zwischen Endoskopie und Chirurgie
Die Wechselbeziehungen zwischen metabolischer Chirurgie und Endoskopie sind vielfältig; deshalb sind auch nicht wenige metabolische Chirurgen selbst endoskopisch tätig. Auf endoskopisch tätige Ärzte kommt einerseits die Aufgabe zu, präoperative Diagnostik, aber auch die Erkennung und Behebung postoperativer Probleme zu leisten. Dies erfordert eine möglichst genaue Kenntnis der Operationsverfahren und der für sie typischen Probleme. Andererseits entwickeln sich in der Endoskopie auch Verfahren, die ihrerseits zur Therapie metabolischer Erkrankungen eingesetzt werden können. Diese beruhen oft auf Erfahrungen, die in der metabolischen Chirurgie gewonnen wurden. Deshalb sind wechselseitige Kenntnisnahme und idealerweise enge Kooperation notwendig.
Endoskopische Diagnostik vor metabolischen Operationen Da metabolische Operationen Eingriffe an einem funktionierenden MagenDarm-Trakt sind, stellt sich die Frage, ob überhaupt eine endoskopische Diagnostik vor einem solchen Eingriff erforderlich ist. Für die Frage nach der Relevanz einer Ösophagogastroduodenoskopie (ÖGD) vor Magenbypass oder Sleeve-Gastrektomie finden sich sehr widersprüchliche Daten. Ein Argument für eine präoperative ÖGD ist die Überlegung, dass beim Bypass der Magen später kaum noch untersucht werden kann und insofern der Ausschluss fakultativer Prä-
kanzerosen wie einer atrophisierenden Gastritis oder einer Helicobacter-Infektion relevant sein könnte. Für eine SleeveGastrektomie gilt eine vorbestehende Refluxösophagitis als Gegenargument, was in der Abwägung des am besten geeigneten Operationsverfahrens eher für einen Bypass sprechen würde. In den vergangenen Jahren gab es Hinweise dafür, dass eine Sleeve-Gastrektomie das Auftreten eines Barrett-Ösophagus begünstigen könnte [1]. Umgekehrt wurde beobachtet, dass sich ein präoperativ nachgewiesener Barrett-Ösophagus nach Bypassoperation zurückbilden kann [2]. Ein weiteres Argument, das in jedem Einzelfall abgewogen werden muss, ist das erhöhte Risiko morbid-adipöser Patienten bei einer Analgosedierung. Insbesondere die Verwendung von Propofol ist aufgrund seiner Lipophilie bei extrem adipösen Patienten gefährlicher als bei normalgewichtigen. Eine präoperative Gastroskopie nach Narkoseeinleitung würde das Problem einer zusätzlichen Analgosedierung umgehen, jedoch wäre es für Konsequenzen aus dem Befund für die Verfahrenswahl sehr spät und für eine evtl. klärende Histologie definitiv zu spät.
Endoskopische Verfahren nach m
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