Bietet ein erneuter endorektaler Advancementflap eine Option nach Flapversagen und bei Rezidivfisteln?
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nalpublikation Stremitzer S, Riss S, Swoboda P et al (2012) Repeat endorectal advancement flap after flap breakdown and recurrence of fistula-in-ano – is it an option? Colorectal Dis 14:1389–1393
Fragestellung und Hintergrund. Endorektale Advancementflaps stellen eine etablierte Behandlungsmethode bei hoch transsphinktären und suprasphinktären Fisteln dar. Die Ergebnisse bei Wiederholungseingriffen im Fall von Flapversagen und Fistelrezidiven sind immer noch unklar. Ziel dieser Studie war eine Analyse der Ergebnisse von wiederholten endorektalen Advancementflap-Anlagen. Patienten und Methodik. Patienten mit einem erneuten endorektalen Advancementflap-Eingriff nach Flapversagen und Rezidiven von Fisteln kryptoglandulären Ursprungs, die zwischen 1994 und 2010 in unserer Klinik behandelt worden waren, wurden retrospektiv analysiert. Ergebnisse. Insgesamt 97 Patienten unterzogen sich einem endorektalen Advancementflap-Eingriff wegen einer Analfistel. Bei 9 Patienten (9,3%) wurde dieser Eingriff anschließend wegen Flapversagen wiederholt. Das mediane Alter lag bei 40 Jahren (25–60). Der mediane Follow-up-Zeitraum betrug 85 Monate (26– 136). Es wurden bei 8 transsphinktären Fisteln und einer suprasphinktären Fistel 7 Vollwand- und 2 Mukosaflap-Wiederholungseingriffe durchgeführt. Der Wiederholungseingriff verlief bei 7 (78%) Patienten erfolgreich. Bei einem der beiden
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coloproctology 3 · 2013
A. Ommer End- und Dickdarm-Zentrum Essen
Bietet ein erneuter endorektaler Advancementflap eine Option nach Flapversagen und bei Rezidivfisteln? Patienten mit wiederholtem Flapversagen war auch ein dritter Flap-Eingriff erfolglos. Störungen der postoperativen Stuhlkontinenz wurden bei 5 (55%) Patienten beobachtet. Der mediane postoperative Vaizey-Stuhlinkontinenz-Score lag insgesamt bei 1 (0–4). Schlussfolgerung. Erneute endorektale Advancementflap-Eingriffe sind mit einer niedrigen Rezidivrate und einem geringen postoperativen Stuhlinkontinenzrisiko durchführbar. Daher stellt die Wiederholung des Eingriffs eine mögliche Option im Fall von Flapversagen und Fistelrezidiven dar.
Kommentar Die Behandlung hoher Analfisteln stellt ein Problem dar. Während für die sog. sphinkterschonenden Verfahren Heilungsraten von 50–70% bei geringer Beeinträchtigung der Schließmuskelfunktion realistisch sind, können durch aggressive schließmuskeldurchtrennende Verfahren wie dem „cutting seton“ Heilungsraten bis über 90% erzielt werden, weshalb gerade dieses Verfahren im angloamerikanischen Bereich als Therapie der Wahl empfohlen wird [7]. Dieses geschieht jedoch unter Inkaufnahme einer relevanten Inkontinenzrate, die sich oft erst nach Jahren klinisch manifestiert. Aus diesem Grund hat sich in der Fistelchirurgie der Schwerpunkt von Heilung um jeden Preis auf Heilung unter größtmöglicher Kontinenzschonung verlagert [5]. Tatsache bleibt jedoch, dass durch die sog. Flapverfahren gerade im ersten Anlauf nicht immer eine definitive Heilung zu erzielen ist. Erfolgsraten von 100%, wie
von einigen Autoren publiziert, scheinen aus Sicht des kolop
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