Diabetes und Schlaganfall
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CME Zertifizierte Fortbildung Diabetes und Schlaganfall Moritz L. Schmidbauer1 · Frank A. Wollenweber2 1
Klinik und Poliklinik für Neurologie, LMU Klinikum, Ludwig-Maximilians-Universität München, München, Deutschland 2 Klinik für Neurologie, Helios Dr. Horst Schmidt Kliniken Wiesbaden, Wiesbaden, Deutschland
Zusammenfassung
Online teilnehmen unter: www.springermedizin.de/cme Für diese Fortbildungseinheit werden 3 Punkte vergeben. Kontakt Springer Medizin Kundenservice Tel. 0800 77 80 777 (kostenfrei in Deutschland) E-Mail: [email protected] Informationen zur Teilnahme und Zertifizierung finden Sie im CME-Fragebogen am Ende des Beitrags.
In der Schlaganfallversorgung spielen der Glukose- und Insulinmetabolismus sowohl in der Prävention, als auch der Akutbehandlung eine wichtige Rolle. Das relative Risiko eines zerebrovaskulären Ereignisses ist dabei v. a. bei Frauen und jungen Patienten mit Diabetes stark erhöht. Bei Verdacht auf ein akutes zerebrovaskuläres Syndrom ist eine schnelle Schichtbildgebung des Schädels unverzichtbar, um weitere kausale Therapiemaßnahmen einleiten zu können. Bei ischämischer Genese stehen die i.v. Lysetherapie sowie die mechanische Thrombektomie als etablierte Verfahren zur Verfügung, für deren Anwendung durch erweiterte Bildgebung auch jenseits von 6 h nach Symptombeginn die Indikation gestellt werden kann. Im Rahmen eines akuten Schlaganfalls ist eine Hyperglykämie auch ohne vorbekannten Diabetes ein häufiges Phänomen und geht mit einer ungünstigen Prognose einher. Dennoch ergibt sich aus aktuellen Studien keine Rechtfertigung für einen strengen therapeutischen Glukosespiegelzielwert (50 %], kein Nachweis einer kardialen Emboliequelle oder anderer spezifischer Ursachen). In 2 großen RCT, in denen bei ESUSPatienten DOAK (Rivaroxaban bzw. Dabigatran) mit Thrombozytenaggregation mittels Azetylsalizylsäure verglichen wurden, fand sich jedoch keine Effektivität hinsichtlich des Auftretens erneuter ischämischer Schlaganfälle [25, 26]. 7 Cave Rivaroxaban und Dabigatran sind in der Sekundärprophylaxe von ESUS („embolic strokes of undetermined source“ [embolischer Schlaganfall unbekannter Ursache]) einer Thrombozytenfunktionshemmung nicht überlegen.
Hyperglykämie nach Schlaganfall (Post-StrokeHyperglykämie) Sie ist ein häufiges Phänomen und wird in der Literatur oft als Post-Stroke-Hyperglykämie bezeichnet. In einer Metaanalyse von Capes et al. [27] wurde der Anteil an Patienten mit Hyperglykämie nach Schlaganfall bei heterogen definierten Grenzwerten mit 8–83 % beziffert. Allerdings ist dabei nur bei etwa 15–35 % der Schlaganfallpatienten ein Diabetes vorbekannt [28, 29]. Die Post-Stroke-Hyperglykämie ist mit einer signifikant schlechteren Prognose vergesellschaftet. Die 30-Tages-Mortalität war dabei bei Patienten ohne bekannte diabetische Stoffwechsellage etwa 3-fach erhöht (relatives Risiko 3,07; 95 %-Konfidenzintervall [95 %KI]: 2,5–3,79). Für Patienten mit bekanntem Diabetes wurde eine weniger ausgeprägte Risikoerhöhung berichtet (relatives Risiko 1,3; 95 %-KI: 0,49–3,43; [27]). Al
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