Die Anwendungsfelder der interkulturellen Wirtschaftskommunikation

Nach den begrifflichen Klärungen der theoretischen Grundlagen und insbesondere der zwei Hauptfaktoren Kultur und Kommunikation der interkulturellen Wirtschaftskommunikation ist es die Aufgabe des folgenden Kapitels, die Anwendungsfelder in der Wirtschaft

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rgiou, Interkulturelle Wirtschaftskommunikation, DOI 10.1007/978-3-658-08417-2_5, © Springer Fachmedien Wiesbaden 2015

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Die Anwendungsfelder der interkulturellen Wirtschaftskommunikation

unterschiedlichen Fächern zeichnet den Gegenstandsbereich der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation aus. Gleichzeitig ist die ausgeprägte Interdisziplinarität ein Grund dafür, dass es bisher nicht gelungen ist, die „Interkulturelle Wirtschaftskommunikation“ als eigenständiges akademisches Fach zu etablieren. Bolten schreibt hierzu, „mit einem „profilierten Fach“ hat man es also anscheinend dann zu tun, wenn sich dessen Grenzen aufgrund inhaltlicher und methodischer Kanonbildungen als besonders deutlich ausgeprägt und „befestigt“ erweisen. Erst bei Vorliegen eines solchen Tatbestandes besteht im Deutschen – bis heute – die Möglichkeit, die akademische Würde eines Fachs auch morphologisch zu dokumentieren und dies durch die Verleihung von Suffixen wie –logie, oder –ik kenntlich zu machen“ (Bolten 2007b, S. 171). Bolten selbst hat 1992 als erster die „Interkulturelle Wirtschaftskommunikation“ als Schnittstellenfach an der Universität Jena institutionalisiert. Abbildung 5-1 Entwicklungsetappen der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation

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2000

Quelle: Bolten 2007b, S. 180

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Die Anwendungsfelder der interkulturellen Wirtschaftskommunikation

Im Gegensatz zum Begriff der interkulturellen Kommunikation (vgl. Kap. 2) sucht man in der Literatur vergebens nach einer Auswahl mehrerer Definitionen – geschweige einer allgemein anerkannten – über den Gegenstandsbereich der interkulturellen Wirtschaftskommunikation. Ein Grund dafür ist zum einen der begründete Status als Schnittstellenfach und Novum in der Forschungslandschaft und zum anderen eine in der Literatur aufgebrachte Tautologie zum Gegenstandsbereich der interkulturellen Kommunikation (Thomas 1993; Schulz von Thun/ Kumbier 2006; Bungarten 1998) mit einer Erweiterung auf wirtschaftliche Konstellationen. Im bisher einzigen Einführungswerk zur Interkulturellen Wirtschaftskommunikation (Bolten 2007) im deutschsprachigen Raum wird ebenfalls keine explizite Definition konstatiert. Es wird lediglich vermerkt, dass sich der Gegenstandsbereich der Interkulturellen Wirtschaftskommunikation „auf wirtschaftsbezogenes kommunikatives Handeln zwischen Interaktionsteilnehmern mit unterschiedlicher kultureller Herkunft“ (Bolten 2006, S. 167) bezieht. Interkulturelle Wirtschaftskommunikation stützt sich auf die theoretischen Grundlagen der Interkulturellen Kommunikationsforschung und befasst sich zume