Die Massanalyse
Dieser Buchtitel ist Teil des Digitalisierungsprojekts Springer Book Archives mit Publikationen, die seit den Anfängen des Verlags von 1842 erschienen sind. Der Verlag stellt mit diesem Archiv Quellen für die historische wie auch die disziplingeschichtlic
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MASSANALYSE VON
DR. I.M. KOLTHOFF 0 . PROFESSOR FtlR ANALYTISCHE CHEMIE AN DER UNIVERSITÄT VON l\IINNESOTA IN MINNEAPOLIS · U. S. A.
UNTER MITWIRKUNG VON
DR.-ING. H. MENZEL A. 0. PROJ
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Abb. 1. Löslichkeit von B,A bei Überschuß von B ·.
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Abb. 2. Löslichkeit von B,A bei Überschuß von A".
Wir wollen nun die Größe von x berechnen; wenn man zu einer gesättigten Lösung von B 2A einen bekannten Überschuß a an B-Ionen fügt. (Das Löslichkeitsprodukt von B 2A sei wieder 10- 12 .) Der Einfachheit halber nehmen wir zunächst an, daß die totale Konzentration von B' gleich (a 2 s) ist, wobei s die molare Löslichkeit von B 2A bedeutet. Dann suchen wir aus der Abbildung den entsprechenden Wert von x. Nun haben wir aber die Zurückdrängung der Löslichkeit von B 2A durch einen Überschuß von B-Ionen vernachlässigt. Wenn unsere Ableitung schon richtig wäre, so müßte [B'] = a 2x sein.
+
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10 I. Kap. Die Grundlagen der Fällungs- und Neutralisationsanalyse.
Aber dieser Wert ist zu groß, weil wir ursprünglich [B'] a + 2 s gesetzt und daher einen zu hohen Wert von x abgeleitet haben. Mit dem neuen Wert von [B'] = a + 2 x suchen wir nun wieder den entsprechenden Wert von x' ; den richtigen findet man dann gewöhnlich mit Hilfe von einer oder zwei Interpolationen. Noch einfacher ist es, eine neue Kurve aufzustellen, welche direkt aus Abb. l (bzw. Abb. 2) abgeleitet werden kann, in der die Werte von [B'] bei bekanntem Überschuß a an B-Ionen angegeben sind (bzw. von [A"] bei bekanntem Überschuß an A-Ionen). So sehen wir z. B. in Abb. 1, daß zu einem Wert von [B'] = 3,2 ·10-4 ein Wert von x = 1·10- 5 gehört. Also entspricht einem Überschuß a von (3,2 ·10-4 - 0,2 ·10-4 ) = 3,0 ·10-4 ein Wert von x gleich 1·10- 5 • Auf diese' Weise erhält man einfach eine (a: x)-Kurve. In den folgenden Tabellen führen wir einige Werte von [A"] und x, einem bekannten Überschuß a an B-Ionen, und solche von [B'] und x, einem Überschuß an A-Ionen entsprechend, an.
=
Löslichkeitsprodukt B2A = 10- 12• Überschuß a an B".
a
[B"]
[A"]
0 1·10- 4 2·10- 4 3·10- 4 5·10- 4
1,26·10- 4 1,75·10- 4 2,35·10- 4 3,2 ·10-4 5,08-10- 4
6,3 ·10-5 3,75·10- 5 1,75·10- 5 1,0 -I0-5 0,4 ·I0- 5
0 0,5·10- 4 l ·10- 4 2 ·10- 4 3 ·I0-4 5 ·10- 4 10 ·10- 4
Überschuß a an A". 1,26·10- 4 6,3 ·10-5 1,0 ·I0-4 1,0 ·10-4 1,42·10- 4 8,4 ·10- 5 2,32·10- 4 6,4 ·10-5 5,4 ·10-5 3,27 ·10- 4 5,21-10- 4 4,2 ·10- 5 10,2 ·l0-4 3,2 ·10- 5
x =Löslichkeit B 2A 6,3 . 10_5 {g_es. Lösung m Wasser 3,75·10- 5 1,75·10- 5 1,0 ·10- 5 0,4 ·10- 5
6,3·10- 5 5 ·10-5 4,2·10- 5 3,2·10- 5 2,7 ·10- 5 2,1·10- 5 1,6·10- 5
Bei der genauen Ableitung des Titrierfehlers wird sich ergeben, daß die Berechnung der Änderungen der Ionenkonzentrationen in Nähe des Äquivalenzpunktes von großer Bedeutung ist. Aus
§ 2. Fällungsreaktionen und Löslichkeitsprodukt.
11
den Kurven und Tabellen sehen wir, daß die Verminderung von [A"] und der Löslichkeit von B 2A durch ei