Dreierkombi verbessert Melanom-Erstlinientherapie
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BRAF-V600-Tumoren
Dreierkombi verbessert Melanom-Erstlinientherapie
FF Kombinationen von BRAF- und
MEK-Blockern sowie Therapien mit Checkpointhemmern haben die Prognose von Melanompatienten mit BRAFV600-Tumormutationen deutlich verbessert. Dabei glänzt die BRAF/ MEK-Hemmer-Kombi mit einer recht hohen Ansprechrate, aber meist nur einer kurzen Ansprechdauer. Umgekehrt sieht es bei den Checkpointhemmern aus: Hier ist die Ansprechrate geringer, dafür profitieren die Patienten länger davon.„Aufgrund der komplementären klinischen Merkmale ist es verlockend, beide Ansätze zu kombinieren“, schreiben Onkologen und Dermatologen um Prof. Ralf Gutzmer von der Medizinischen Hochschule in Hannover und legen nun Phase-3-Daten zu einer solchen Kombitherapie vor [1]. Hierbei lebten Patienten mit einer Dreierkombi bestehend aus dem BRAFHemmer Vemurafenib, dem MEK-Blocker Cobimetinib sowie dem PD-L1-Inhibitor Atezolizumab im Median 15,1 Monate progressionsfrei, dagegen waren es mit einer alleinigen BRAF/ MEK-Hemmer-Kombi nur 10,6 Monate. (. Abb. 1)
Risiko für Tumorprogression oder Tod um 22 % reduziert Für die Studie mit der Bezeichnung IMspire150 konnten die Ärzte 514 Patienten aus 20 Ländern gewinnen. Alle litten an einem metastasierten oder nicht mehr resektierbaren Melanom (Stadium IIIc oder IV), weitere Voraussetzungen waren eine nachgewiesene BRAFV600-Tumormutation, ein guter Allgemeinzustand (ECOG-Status 0 oder 1) sowie noch keine systemische Vorbehandlung. Patienten mit Hirnmetastasen wurden ausgeschlossen. Im Schnitt waren die Patienten 54 Jahre alt, über 90 % hatten einen Stadium-IV-Tumor, rund 60 % M1cFernmetastasen, drei Viertel besaßen Tumoren mit einer V600E-Mutation, bei einem Drittel lag der Anteil PDL1-positiver Zellen unter 1 %. Die Melanomkranken wurden auf zwei gleich große Gruppen aufgeteilt. Alle erhielten zunächst einen 28-Tage-Zyklus mit der BRAF/MEKHemmer-Kombi, ab dem zweiten Zyklus bekam die eine Gruppe zusätzlich Atezolizumab, die andere Plazebo (Kontrollgruppe). In einer vorhergehenden Phase-1b-Studie hatte es sich als günstig erwiesen, vor der Check-
Das Wichtigste in Kürze Ist eine Add-on-Therapie mit dem PD-L1-Hemmer Atezolizumab bei BRAFV600-positivem Melanom von Vorteil? In der Phase-3-Studie IMspire150 konnte eine Zusatztherapie mit Atezolizumab im Vergleich zu einer alleinigen BRAF/MEK-Hemmer-Kombi das progressionsfreie Überleben um viereinhalb Monate verlängern. Bedeutung: Eine Dreierkombination aus Checkpointhemmer sowie BRAF/MEK-Blockern eignet sich zur Erstlinientherapie bei BRAFV600-positivem Melanom. Einschränkung: Auswertung zum Gesamtüberleben fehlt noch.
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hautnah 4 · 2020
©©Arco Images G/dpa
Die Zusatztherapie mit Atezolizumab in Kombination mit Vemurafenib und Cobimetinib konnte in einer Phase-3-Studie das progressionsfreie Überleben von Patienten mit fortgeschrittenem BRAFV600-Melanom um viereinhalb Monate verlängern.
Abb. 1 8 Patienten mit einer Dreierkombi lebten im Median 15,1 Monate progressionsfrei. (Symbolbild mit Fotomodell)
pointhemmer-Therapie vier Wochen mit BRAF
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