Endometriose und Kinderwunsch
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iation von Endometriose und Kinderwunsch Zur Assoziation von Endometriose und Infertilität tragen vielfältige Mechanismen bei. Bei fortgeschrittenen Stadien ist die funktionelle Anatomie im Adnexbereich beeinträchtigt, mit der Folge einer Störung von Eiauffangmechanismus, Gametentransport und Befruchtung [8]. Eine entzündliche Reaktion der Peritonealflüssigkeit mit veränderter Makrophagen- und Zytokinaktivität verringert Spermien- und Tubenmotilität [12], inflammatorische Zellen und freie Radikale im Endometrium haben einen negativen Einfluss auf die Embryonalentwicklung [13]. Bereits das eutope Endometrium im Uterus erscheint pathologisch verändert und weist eine verringerte Rezeptivität auf. Das Implantationsversagen ist möglicherweise Folge einer Dysfunktion des Progesteronrezeptors [8], auch scheinen endometriale Stammzellen bei Endometriose fehlreguliert zu sein [20].
Endometriose kann »die Eine Qualität von Eizellen und Embryonen beeinträchtigen Interessanterweise kann Endometriose die Qualität von Eizellen und Embryonen beeinträchtigen. Aus Eizellspendeprogrammen ist bekannt, dass Frauen mit fortgeschrittener Endometriose mit Oozyten gesunder Spenderinnen normale Schwangerschafts- und Geburtenraten erzielen, während Gesunde beim Transfer mit Embryonen von Endometriosepatientinnen reduzierte Implantationsraten und eine beeinträchtigte
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Der Gynäkologe 10 · 2020
Andreas Schüring1 · Ludwig Kiesel2 1 2
MVZ KITZ Regensburg GmbH, Regensburg, Deutschland Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland
Endometriose und Kinderwunsch
Embryonenqualität aufweisen [6, 22]. Trotz dieser Herausforderungen erzielen Techniken der assistierten Reproduktion (ART) bei Endometriose Erfolgsraten, die mit denen bei anderen Ursachen der Infertilität vergleichbar sind [17].
Medikamentöse Therapie bei Endometriose und Kinderwunsch Im Gegensatz zur effektiven Schmerztherapie bei Endometriose sind die Erfolge medikamentöser Strategien bei Infertilität begrenzt [10]. Die Erfüllung des Kinderwunsches ist zudem erst nach Absetzen der Medikation möglich, da die hormonellen Präparate die Ovarfunktion supprimieren, um die therapeutisch erwünschte Hypoöstrogenämie zu erreichen. Für eine Patientin mit gegenwärtigem Kinderwunsch wird daher von einer medikamentösen Therapie abgeraten.
Eine medikamentöse »Therapie der Endometriose bei gegenwärtigem Kinderwunsch wird nicht empfohlen Bei perspektivischem Kinderwunsch dagegen wurde, eher im Sinn einer Fertilitätsprotektion, eine adjuvante ovarielle Suppressionstherapie nach operativer Sanierung vorgeschlagen [23]. In einer Metaanalyse zeigte sich ein verringertes Rezidivrisiko für Endometriome durch die postoperative Langzeiteinnahme eines oralen Kontrazeptivums [25].
Operative Therapie bei Endometriose und Kinderwunsch Für die operative Sanierung einer minimalen bis milden Endometriose (ASRM I und II) wurde in mehreren RCTs („randomized controlled trials“) ein positiver Effekt auf die Fertilität nachgewiesen [14, 16]. So zeigten sich in einer Stud
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