Operative Therapie der Endometriose und ihre Risiken

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nführung zum Thema Die operative Therapie stellt eine der Hauptsäulen der Behandlung von Patientinnen mit Endometriose dar. Während eine operative Strategie oftmals alternativlos erscheint – z. B. bei konkretem Anhalt für Endometriose und gleichzeitig vorliegendem Kinderwunsch – besteht bei einem Großteil der Patientinnen grundsätzlich auch die Möglichkeit eines anderen Vorgehens. Hier gilt es, insbesondere Vor- und Nachteile der verfügbaren Behandlungsoptionen gegeneinander abzuwägen. Der Artikel versucht, hier grundsätzliche Strategien und Therapieprinzipien zu entwickeln und auf mögliche Risiken dieser Strategien hinzuweisen.

Sebastian D. Schäfer Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe, Universitätsklinikum Münster, Münster, Deutschland

Operative Therapie der Endometriose und ihre Risiken

und nebenwirkungsarmen Ablauf der operativen und weiteren Behandlung. Daher sollten insbesondere komplexe Eingriffe in spezialisierten Einrichtungen erfolgen. Diese sind am ehesten im Rahmen von zertifizierten Endometriosezentren gegeben. Weitere Vorteile der Zentren sind in der zuverlässigeren Verfolgung von mittel- bis langfristigen Behandlungszielen wie Erfüllung von Kinderwunsch und Vermeidung von chronischen Schmerzen, der Integration sämtlicher relevanter diagnostischer und therapeutischer Verfahren sowie der Möglichkeiten der Rehabilitationstherapie zu sehen.

Insbesondere komplexe »Eingriffe sollten in spezialisierten

Grundsätzliche Überlegungen

Einrichtungen erfolgen

Das Spektrum von Operationen bei Endometriose reicht von einfachen diagnostischen Eingriffen, i.d.R. im Sinne einer Laparoskopie, bis hin zu ausgedehnten interdisziplinären Operationen, die in ihrer Komplexität an Operationen bei fortgeschrittenen onkologischen Erkrankungen erinnern oder deren Ausmaß sogar überschreiten und eine entsprechend weitsichtige Operationsplanung erforderlich machen. Wie bei allen operativen Verfahren ist das Ziel dieser Operationen eher erreichbar, wenn das durchführende Operationsteam ein hohes Maß an persönlicher Erfahrung mitbringt, die am ehesten durch eine hohe Fallzahl realisierbar ist. Darüber hinaus ist ein Netzwerk an interdisziplinären Kooperationspartnern Voraussetzung für einen adäquaten

Eine Voraussetzung für die Durchführung von Operationen ist eine hochwertige diagnostische Aufarbeitung der Patientinnen unter Verwendung insbesondere der transvaginalen gynäkologischen Sonographie, aber auch von spezialisierten MRT(Magnetresonanztomographie)-Untersuchungen. Die Diagnostik sollte den tatsächlichen Befund möglichst vollständig abbilden. Ziel ist die umfassende präoperative Beratung der Betroffenen, die mit der Festlegung der Behandlungsziele der Operation endet. Im Zuge dieser Beratung muss auf alle relevanten Befunde und deren Konsequenzen für das Ausmaß der Operation, möglicher Nebenwirkungen oder Komplikationsmöglichkeiten durch die Operation und etwaige Alternativen eingegangen werden. Danach soll möglichst

eine einzeitige operative Strategie verfolgt werden, um der Patientin unnötige Wiederholungseingriffe zu