Immunologische Toleranz von intraokularen Zilien nach penetrierender Hornhautverletzung

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REPORT


C. M. Schnitzler

· M. Borrelli · J. Menzel-Severing · G. Geerling

Klinik für Augenheilkunde, Universitätsklinikum Düsseldorf, Düsseldorf, Deutschland

Immunologische Toleranz von intraokularen Zilien nach penetrierender Hornhautverletzung

Anamnese

Diagnose

Diskussion

Ein 57-jähriger Patient stellte sich wegen seit 2 Wochen bemerkter Obskurationen, Epiphora und gerötetem linkem Auge in der Universitätsaugenklinik Düsseldorf vor. Er beschrieb als auslösendes Ereignis einen Unfall während der Arbeit mit einem Industrie-Akkuschrauber, beidem ihm eine Schraube abgerutscht und gegen sein linkes Auge geschleudert worden sei. Er habe seit dem Unfall nur leichte Schmerzen gehabt, welche jedoch seither keine Besserung zeigten.

Die Untersuchung an der Spaltlampe ergab die Diagnose einer penetrierenden Hornhautverletzung mit 3 akzidentell nach intrakameral verlagerten Wimpern (penetrierende Bulbusverletzung mit intraokulärem Fremdkörper).

Die Zilien konnten chirurgisch über 2 Parazentesen mit einer Netzhautpinzette in Anästhesie mit 0,4 %igen ConjuncainAugentropfen entfernt werden. Unter der prophylaktischen Therapie mit Dexamethason 0,1 %/Gentamicin 0,3 %-Augentropfen 5-mal täglich und der entsprechenden Augensalbe zur Nacht für 7 Tage blieb der Befund bis zur letzten Kontrolle weiterhin reizfrei. Der bestkorrigerte Visus stieg 5 Wochen nach dem Trauma auf 1,0 an. Die Hornhautnarbe mit vermutlich neu aufgetretenem Astigmatismus von 1,75 dpt sowie die Pupillenverziehung blieben bestehen.

Penetrierende Verletzungen mit intraokular verbliebenen Fremdkörpern führen häufig zu einem starken intraokularenReizzustand. Im Fall vonmetallischen Fremdkörpern kann es zu sterilen Entzündungszuständen kommen. Bei eisenhaltigen Fragmenten kann bereits nach kurzer Zeit durch übermäßige Aufnahme von Ferritin in exponierte Zellen eine Siderosis bulbi resultieren [7]. Bei kupferhaltigen Fremdkörpern, die zu einer Chalkose führen, ist der Mechanismus noch unklar [1]. Entzündungen durch mikrobielle Erreger treten oft durch Verletzungen mit organischem Material wie Holzsplittern auf. Sir Harold Ridley, der erste erfolgreiche Anwender einer künstlichen Intraokularlinse, beobachtete währen des Zweiten Weltkrieges, dass bei Piloten mit penetrierenden Augenverletzungen durch Plexiglas der Cockpitscheiben oft keine Entzündungsreaktion auftrat. So entwickelte er die Idee, das Material für

Abb. 1 8 Der Befund 14 Tage nach dem Trauma zeigt die Penetrationsstelle bei 9 Uhr sowie 3 Zilien in der reizfreien Vorderkammer

Abb. 2 8 Der Befund in vergrößerter Ansicht zeigt die vernarbende Penetrationsstelle bei 9 Uhr und die Iris ohne jede Hyperämie trotz der teilweise in das Irisstroma eindringenden Zilien

Befund Der bestkorrigierte Visus lag bei 0,5 auf der betroffenen Seite. Kontralateral betrug die Sehschärfe 1,0. Es wurde ein Augeninnendruck von 19 mm Hg rechts und 13 mm Hg links gemessen. Der vordere Augenabschnitt zeigte sich rechts reizfrei und altersentsprechend. Links bestanden eine leichte Bindehauthyperämie (. Abb. 1 und 2) und eine ca. 4 mm