Intuition und Inszenierung. Die Kunstfotografie der 1890er bis 1920er Jahre
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Neuropsychiatr https://doi.org/10.1007/s40211-020-00356-8
Intuition und Inszenierung. Die Kunstfotografie der 1890er bis 1920er Jahre. Eine Ausstellung im Kunsthaus Kaufbeuren, zu sehen von 19. Februar bis 19. Juli 2020 Maria Höger
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Maria Höger () Verein – Freunde des Hauses der Künstler in Gugging/Privatstiftung – Künstler aus Gugging Am Campus 2, 3400 Maria Gugging, Österreich [email protected]
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©©Courtesy Privatsammlung
Abb. 1 Adolphe de Meyer, Ohne Titel (Tänzerin der Ballets Russes), um 1912, Platindruck (Reprint), 32,7 × 43,5 cm
Modeaufnahmen, Stillleben und Landschaftsbilder. Vertreten sind international bekannte ProtagonistInnen der Fotografie wie Alfred Stieglitz, Edward Steichen, Frank Eugene oder Heinrich Kühn, aber es werden auch bisher weniger beachtete Positionen wie Adolphe de Meyer, Getrude Käsebier, Hanna Sewald, George Seeley oder Fred Holland Day sichtbar gemacht. Im Ringen um die Anerkennung des Mediums der Fotografie als Kunst auf Augenhöhe mit den tradierten Medien des Kanons, entwickelte sich ein im Fin de Siècle „internationaler Stil“. Mit einer autonomen Bildsprache wurde durch Künstlerinnen und Künstler der Kunst-Status der Fotografie erwirkt. Die in der Ausstellung präsentierten Werke vermitteln diese Motivation eindringlich. Die Materialität der Bilder, die grobe Körnung, Signaturen auf Bildvorderseiten und teilweise Rahmung der Werke nehmen die Spra-
©©Courtesy Privatsammlung
„Strike a pose“ – im Jahr 1990 eine sich in Synthesizer-Sounds wiederholende Zeile des Songs „Vogue“ von Madonna. Das dazugehörige Musikvideo schwarzweiß, Madonnas Gesicht in Nahaufnahme umspielt von der Kamera, Kontrast und Unschärfe, Tänzerinnen und Tänzer inszenieren sich vor Malerei und Bildhauerei. Madonnas „Strike a pose“ war eine Hommage an Diversität, Popkultur, Voguing, LGBT. „STRIKE A POSE“ – eine Pose einnehmen, zu posieren, ist in einer Realität im Jahr 2020, die geprägt ist von Selbstinszenierungen und Selfies, sozialen Bilder-Medien wie Instagram, TikTok und anderen, Teil unserer alltäglichen Bilder welten geworden. Wo sich Madonnas Tänzer im Videoclip vor klassischer Malerei auf Leinwand und Statuetten auf Sockeln inszenieren, machen wir einen Sprung in die Geschichte des Mediums der Fotografie in die 1890er bis 1920er Jahre. Diesem Zeitfenster und dem Piktorialismus der Kunstfotografie widmet sich die Ausstellung „STRIKE A POSE – Intuition und Inszenierung“, kuratiert von Jan T. Wilms im Kunsthaus Kaufbeuren. Gezeigt werden Portrait- und
Abb. 2 Adolphe de Meyer, Charles Chaplin, 1921, publiziert in Vanitiy Fair, Silbergelatineabzug (Reprint), 28 × 21 cm
Intuition und Inszenierung. Die Kunstfotografie der 1890er bis 1920er Jahre
kultur im context
©©Courtesy Museum für Kunst und Gewerbe Hamburg
Abb. 3 Edward Steichen, Rodin – Le Penseur, 1902, publiziert in Camera Work, Heliogravüre, 15,4 × 18,6 cm
©©Courtesy Kicken Berlin
Abb. 4 Heinrich Kühn, Ohne Titel (Wäscherinnen in der Düne, Katwijk), 1901, Gummidr
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