Ist Krebs schon Jahre vor der Diagnose im Blut erkennbar?

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REPORT


Frauen gilt laut Studienautoren die Empfehlung bei diesen Konstellationen: •• ab 60: Dyspepsie, Gelbsucht, venöse Thromboembolie, Hypalbuminämie, Hyperkalzämie, erhöhte AP, erhöhtes CRP, erhöhte BSG; •• ab 80: Veränderungen der Stuhlgewohnheiten, Lymphadenopathie. Bei beiden Geschlechtern sind den Forschern zufolge •• ab 40: Umfangsvermehrungen im Bauchraum sowie Thrombozytosen invasiv abklären, •• ab 60: außerdem anhaltende Bauchschmerzen, Anämie, Appetitverlust,

Brustschmerzen, Hyperbilirubinämie und Leukozytose.

der nicht raucht, spricht nicht für Krebs als Ursache.“ Unter diesen Umständen seien weiterführende Untersuchungen zur Abklärung eines Malignoms nicht gerechtfertigt. Anders dagegen bei männlichen (Ex-)Rauchern über 50. Hier bedürfe es keiner zusätzlichen Befunde, um den Patienten einer Krebsdiagnostik zuzuführen. Dr. Elke Oberhofer

In Abwesenheit der genannten klinischen Befunde schlagen die Forscher vor, ein routinemäßiges Blutbild anzufordern, zusätzlich Leberfunktionswerte, Blutsenkungsgeschwindigkeit, CRP und Kalzium.

Gewichtsverlust allein rechtfertigt keinen diagnostischen Aufwand

Nicholson BD et al. Prioritising primary care patients with unexpected weight loss for cancer investigation: diagnostic accuracy study. BMJ 2020; 370:m2651; http://dx.doi.org/10.1136/bmj.m2651

Das Fazit der Autoren für die Praxis: „Ein plötzlicher Gewichtsverlust als alleiniges Symptom bei einem Patienten,

Zirkulierende Tumor-DNA

Ein neu entwickelter Test, der sich auf zirkulierende Tumor-DNA stützt, erkennt laut Ergebnissen einer chinesischen Studie künftigen Krebs im Plasma asymptomatischer Individuen schon Jahre vor der Diagnose. Das klingt gut. Wie gut ist der Test wirklich? Chinesische Forscher um Xingdong Chen von der Fudan-Universität in Shanghai haben einen Test entwickelt, der auf der Basis typischer DNA-Methylierungsmuster Krebserkrankungen bereits Jahre vor der Diagnose anhand von zirkulierender Tumor-DNA im Blutplasma erkennen soll. Der PanSeer-Assay nutzt dafür 10.613 Cytosin-Guanin-Positionen von 477 krebsspezifischen Methylierungsregionen in 657 Genen, in denen sich die Muster von jenen gesunden Gewebes unterscheiden. Bei den Tumoren, auf die kollektiv getestet wird, handelt es sich um Magen-, Speiseröhren-, Kolorektal-, Lungen- und Leberkrebs.

Spezifität von 94,7%, Sensitivität von 88,2%

In einem Test mit 223 bereits positiv diagnostizierten Patienten und 414 gesunden Kontrollen erreichte der Assay eine Spezifität von 94,7% und eine Sensitivität von 88,2%. Spannender allerdings war

die Versuchsanordnung, in der die Plasmaproben von 605 asymptomatischen Probanden untersucht wurden, darunter 191, bei denen binnen vier Jahren nach der Blutentnahme einer der genannten fünf Tumoren diagnostiziert wurde. Hier lag die Spezifität bei 96,1% und die Sensitivität bei 95,7%. Die Fläche unter der Kurve für die Receiver-Operating-Characteristic erreichte den ausgezeichneten Wert von 0,99 (Maximum: 1,00). Chen und Mitarbeiter ziehen auf der Basis ihrer Zahlen ein optimistisches Fazit: „Diese Resultate zeigen,