Den Krebs im Zentrum treffen
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In interdisziplinären Tumorkonferenzen werden individuelle Behandlungspläne erstellt
Interview mit Prof. Dr. Peter M. Schlag, Gründungsdirektor des Charité Comprehensive Cancer Center (CCCC) Berlin
Den Krebs im Zentrum treffen Die Begriffe „Tumorzentrum“, „Organtumorzentrum“ „Onkologisches Zentrum“, und „Comprehensive Cancer Center“ sorgen mittlerweile nicht nur bei Patienten, sondern auch in der Ärzteschaft für Verwirrung. Nicht viel anders ist das auch mit den Zertifizierungsprozessen, die mit diesen Zentren in Verbindung stehen. best practice sprach mit Prof. Dr. Peter M. Schlag, dem Gründungsdirektor des Charité Comprehensive Cancer Center in Berlin, um Licht ins Dickicht der „Krebszentren“ zu bringen. best practice: Bezüglich der Tumormedizinischer Zentren herrscht ja mittlerweile eine große Vielfalt von Begriffen. Wie kann man da noch den Überblick behalten? Prof. Schlag: Ja, das ist in der Tat verwirrend. Dennoch gibt es dabei eine gewisse Ordnung. Um diese besser verstehen zu können, muss ich ein wenig ausholen. Denn die Geschichte spielt dabei eine
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wichtige Rolle. Ab 1977 wurden in Deutschland auf Initiative der Gründerin der Deutschen Krebshilfe (DKH), Frau Dr. Mildred Scheel, zur Verbesserung der onkologischen Versorgung in Deutschland an 5 Standorten in Deutschland (Essen, Heidelberg, München, Hannover, Kiel) Tumorzentren durch Fördermittel aufgebaut. Diese wurden in den folgenden Jahren v. a. auch durch Mittel des Bundesministeriums für Gesundheit durch Etablierung weiterer Tumorzentren ergänzt. Daraus entstand dann später die Arbeitsgemeinschaft Deutscher Tumorzentren (ADT). Eine im Jahr 2000 vom damaligen Präsidenten der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG), Herrn Prof. Lothar Weißbach angemahnte Bestandsaufnahme dieser Tumorzentren durch die Deutsche Krebshilfe (DKH), Deutsche Krebsgesellschaft (DKG) und der Arbeitsgemeinschaft der Tumorzentren (ADT) ergab u. a., dass ein Großteil der damals etablierten Zentren nicht unmittelbar in die onkologische Krankenversorgung eingebunden war Überwiegend hatten diese Tumorzentren Aufgaben im Bereich der
Tumordokumentation übernommen. Daraufhin entwickelte die DKG als Konsequenz aus dieser Erkenntnis ein Qualifizierungskonzept für eine patientennahe tumormedizinische Versorgung . Eingeleitet wurde diese Initiative in 2003 mit der Zertifizierung von Organtumorzentren (zunächst Brust-, Prostata- und Darm-, später auch Haut-, Lungen- und Gynäkologische Krebszentren) . Die Zusammenführung dieser „für sich stehenden“ Organkrebszentren sollte dann unter dem Dach eines Onkologischen Zentrums, welches auch die umfassende, qualitätsgesicherte Versorgung aller anderen Tumorentitäten absicherte, erfolgen. Onkologische Zentren, die neben einer hochqualifizierten Patientenversorgung eine umfangreiche klinische und v. a. auch translationale Forschung integrierten, wurden und werden nach amerikanischem Vorbild als Comprehensive Cancer Center bezeichnet. best practice: Lassen Sie uns die Comprehensive Cancer Centers einmal näher betrachte
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