Prandiales Insulin jetzt noch schneller
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Mit einem besonders schnell anflu tenden Mahlzeiteninsulin nähert sich die Diabetestherapie der natürlichen Physiologie weiter an. Die Weiterent wicklung von Insulin lispro erreicht dies durch eine neue Formulierung. „Bei den subkutan injizierbaren Insulinen ist die Kinetik der wesentliche Faktor“, so Prof. Thomas Forst. Um hier Änderungen hervorzurufen, wurde zur Entwicklung der klassischen prandialen Insulinanaloga an der Aminosäurensequenz gearbeitet. Dadurch zerfallen die Insulinhexamere nach der Injektion schneller im Gewebe, was den Wirkeintritt beschleunigt. Weitere Aminosäure-Modifikationen hätten jedoch keinen zusätzlichen Vorteil gebracht, so Forst. Für schnellere Mahlzeiten-Insuline musste daher deren Formulierung verändert werden. Dies sei auch bei der Weiterentwicklung von Insulin lispro (Humalog®) namens Lyumjev® erfolgt. Entscheidend für dessen beschleunigten Wirkeintritt sei die Zugabe von Citrat und Treprostinil, so Forst. Das Citrat erhöhe die lokale Gefäßpermeabilität und der Vasodilatator Treprostinil die Absorptionsgeschwindigkeit.
Studien bestätigen Wirksamkeit
Die raschere Absorption und der beschleunigte Wirkeintritt von Lyumjev® gegenüber Humalog® wurde in Studien mit Typ-1- und Typ-2-Diabetikern bestätigt. So erscheine die neue Formulierung rund fünf Minuten schneller im Serum und 15 Minuten nach der Injektion sei sechs- bis siebenmal mehr Insulin in der Blutbahn. So sei z.B. bei den Typ-1-Diabetikern die Glukosespitze eine Stunde nach der Mahlzeit mit Lyumjev® im Mittel 27,9 mg/dl niedriger gewesen als mit Humalog®. Zwei Stunden nach der Mahlzeit betrug die Differenz 31,2 mg/dl. Das neue Mahlzeiten-Insulin führe zu einer hoch signifikanten Verbesserung der postprandialen Glukose-Kontrolle, fasste Forst zusammen. Mit der neuen Formulierung könne es wegen des Citrats an der Einstichstelle zu einer lokalen Reizung kommen. Das wurde bei etwa 2% der Patienten beobachtet. Virtuelle Fach-Pressekonferenz „Lyumjev® - Die Weiterentwicklung von Humalog®“, 5. August 2020, online Veranstalter: Lilly Diabetes, Bericht: Dr. Michael Hubert
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EAACI-Kongress 2020
Typ-2-Entzündung bei atopischer Dermatitis Die atopische Dermatitis ist eine chro nisch entzündliche Hauterkrankung. Eine Schlüsselrolle in der Pathophy siologie spielen die proinflammatori schen Interleukine (IL) IL-4 und IL-13. Bei der atopischen Dermatitis liegt eine Überaktivierung von Th2-Zellen und anderen inflammatorischen Typ-2-Zellen vor, so Prof. Marcus Maurer, Berlin. Eine Hautentzündung entsteht und die Hautbarriere wird geschwächt. Typische Symptome sind z.B. Läsionen und Juckreiz. Die erhöhten Mengen an IL-4 und IL-13 führen zu einer vermehrten Ausschüttung weiterer Zytokine. Allergene und Irritanzien dringen leichter in die Hautbarriere ein und treffen in der Haut auf Immunzellen. Dies resultiert in einer allergischen Re-
aktion und begünstigt Infektionen. Juckreiz tritt auf, Patienten kratzen sich, die Hautbarriere wird weiter geschädigt und der Teufelskreis aus Juckreiz und Hautschädigungen entsteht. Du
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