Kann Typ-2-Diabetes eine Sarkopenie verursachen?
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Kann Typ-2-Diabetes eine Sarkopenie verursachen? Die Abnahme der Muskelmasse mit dem Alter erhöht womöglich die Insulinresistenz und wirkt dadurch diabetogen. Vielleicht führt aber auch ein Weg in die umgekehrte Richtung.
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ine Forschergruppe um Dominik Spira von der Klinik für Endokrinologie der Berliner Charité ging anhand von Daten der Berliner Altersstudie II (BASE-II) dem Zusammenhang von Typ2-Diabetes, Insulinresistenz und Sarkopenie nach. 1.555 Probanden, im Schnitt 68 Jahre alt, wurden auf Diabetes und Insulinresistenz getestet. Mithilfe der dualen Röntgenabsorptiometrie wurde ihre appendikuläre Skelettmuskelmasse (ALM) bestimmt. Das Ziel dabei war, mögliche Verbindungen zwischen Diabetes und Sarkopenie einerseits sowie ALM und Insulinresistenz andererseits aufzudecken. Patienten mit gleichzeitiger Adipositas und Sarkopenie schnitten in puncto Insulinresistenz im Median schlechter ab als Patienten, die nur adipös, nur sar-
kopenisch oder keines von beiden waren. Die Resultate bezüglich des Insulinsensitivitätsindex nach Matsuda (ISI) und des Homeostatic Model Assessment for Insulin Resistance (HOMA-IR) fielen hoch signifikant aus. Zudem war ein Diabetes mellitus vom Typ 2 signifikant mit Sarkopenie assoziiert – und zwar unabhängig von Alter, Geschlecht, körperlicher Aktivität, Morbidität und den Spiegeln von C-reaktivem Protein und Thyreotropin (Odds Ratio 3,6). Das Verhältnis von sarkopenen zu nicht sarkopenen Probanden war demnach unter Diabetikern 3,6-mal so hoch wie unter Nichtdiabetikern. Generell ging eine höhere ALM mit einem höheren ISI, nicht aber mit einem niedrigeren HOMA-IR einher, wenn nach Alter, Geschlecht, Körperfettmas-
se, körperlicher Aktivität, Morbidität, CRP und TSH abgeglichen wurde und die Daten bekannter Diabetiker nicht in die Berechnung einflossen. Spira und Kollegen sehen hier Bedarf zu klären, weshalb die Parameter für Insulinsensitivität beziehungsweise -resistenz mit Blick auf die ALM unterschiedlich reagieren. Fazit: Weil es sich um eine Querschnittstudie handle, betonen die Autoren, sei die Frage nach der Kausalität nicht zu beantworten. „Jedoch sollte eine mögliche Rolle des Diabetes mellitus Typ 2 als sekundäre Sarkopenieursache berücksichtigt und weiter untersucht werden“, so Spira. Es scheine klinisch betrachtet sinnvoll, Risikopatienten mit kombinierter Sarkopenie und Insulinresistenz zu identifizieren und präventive Maßnahmen wie körperliches Training zu erproben.
Robert Bublak
Spira D et al. Assoziationen zwischen Diabetes mellitus, Insulinresistenz und Sarkopenie – Daten aus der Berliner Altersstudie II (BASE-II). Internist 2020;61(Suppl 1):S33–S34
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