KAP: Was hat sie gebracht? Ist nun alles neu und besser?
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KAP: Was hat sie gebracht? Ist nun alles neu und besser? Fachübergreifendes Bündnis: die Konzertierte Aktion Pflege Zwei Bundesminister und eine Bundesministerin haben 2018 die Konzertierte Aktion Pflege auf den Weg gebracht. In intensiven Verhandlungen wurde eine lange Liste mit Aufgaben konsentiert. Im Sommer 2019 wurde das Ergebnis präsentiert und im Herbst 2020 soll der erste Zwischenbericht zu ausgewählten Punkten veröffentlicht werden. Ein Blick auf den Stand der Dinge im Oktober 2020. Franz Wagner
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er Deutsche Pflegerat (DPR) hatte im Bundestagswahlkampf 2017 einen „Masterplan Pflegeberufe“ gefordert. Dieser hat es dann in den langwierigen Koalitionsverhandlungen leider nicht in den Koalitionsvertrag der gegenwärtigen Bundesregierung geschafft. Aber 2019 schlossen Familienministerin Giffey, Gesundheitsminister Spahn und Sozialminister Heil ein Bündnis und starteten die Konzertierte Aktion Pflege (KAP), mit der sie laut eigener Aussage gemeinsam ‚gegen den Pflegenotstand‘ vorgehen wollten. Sie formulierten das 2018 zum Start der KAP jeweils so: Hubertus Heil: „Wir wollen mit unserer Konzertierten Aktion den Pflegenden und den Pflegebedürftigen endlich die Aufmerksamkeit zukommen lassen, die ihnen zusteht. Dazu ist es nötig, in dem Bereich mehr Tarifbindung zu schaffen, um dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken.“ Jens Spahn: „Gute Pflege bedeutet Zuwendung. Die benötigt Zeit und genügend Personal. Deshalb starten wir die Konzertierte Aktion Pflege. Wir wollen mehr Menschen dazu bringen, diesen verantwortungsvollen Beruf zu ergreifen. Wir wollen Pflegekräfte ermuntern, in den Job zurückzukehren oder wieder Vollzeit darin zu arbeiten. Täglich leisten die Pflegekräfte in unserem Land Großartiges für unsere Gesellschaft. Dafür verdienen sie mehr Wertschätzung im Beruf, gute Arbeitsbedingungen und eine gerechte Bezahlung.“ Franziska Giffey: „Ein Unfall, ein Schlaganfall, eine chronische Krankheit wie Demenz oder schwindende Kräfte der Eltern im Alter – wir alle sind darauf angewiesen, dass es Menschen gibt, die dann da sind. Darum ist für mich zentral: Wir kümmern uns um die Kümmerer. Bessere Ausbildungsbedingungen, gute Bezahlung, mehr Pflegekräfte, um Kolleginnen und Kollegen zu entlasten, und Unterstützung für Angehörige, die zuhause pflegen. Wir starten
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die Konzertierte Aktion Pflege, um diese Themen endlich systematisch anzugehen.“
50 Organisationen – fünf Arbeitsgruppen Mit den Vertretern von mehr als 50 Organisationen wurden in fünf Arbeitsgruppen „mit den führenden Köpfen des Sozialsystems und den relevanten Akteuren der Pflege“ nach zum Teil zähem Ringen umfangreiche Aufgaben und Ziele konsentiert. Vieles davon ist nicht wirklich neu, denn wie eine familienfreundliche Arbeitsgestaltung aussehen kann, wie praktische Ausbildung verbessert und Informationen zum Beruf breiter verteilt werden können, war längst bekannt – es wird nur sehr oft nicht (konsequent) umgesetzt. Aber aus Sicht des DPR sind einige gewichtige Punkte enthalten: _ Roadmap zur Umsetzung des Personalbemessungsverfahrens für Pfle
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