Komplikationen bei Eingriffen am Fettgewebe

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REPORT


ler · S. Eichner Rosenpark Klinik, Darmstadt

Komplikationen bei Eingriffen am Fettgewebe Die Liposuktion gilt weltweit als der häufigste operativ ästhetische Eingriff [1] mit rapide steigender Tendenz. In Deutschland wird dieser Eingriff – aufgrund des Mangels an gesetzlichen Richtlinien – von Ärzten unterschiedlicher Fachrichtungen durchgeführt. Prinzipiell gilt die Liposuktion als ein sicheres und effektives Verfahren, überschüssiges subkutanes oder anlagebedingtes dysproportional angelegtes Fettgewebe zu entfernen. Prinzipiell kann überall da Fettgewebe abgesaugt werden wo es subkutan lokalisiert ist. Am häufigsten werden die Fettdepots an Abdomen, Hüfte-/Gesäßregion, Oberschenkel und Hals-/Wangenbereich behandelt. Methode der Wahl ist die Liposuktion in Tumeszenzlokalanästhesie (TLA). Mehrere Liter einer komplexen Infusionslösung – meist eine Kombination aus 2 kurzwirksamen Lokalanästhetika, Triamcinolon zur Schwellungsprophylaxe, Epinephrin zur Vasokonstriktion und als Puffersubstanz Natriumbikarbonat in einer Trägersubstanz – werden dem wachen Patienten subkutan injiziert. Nach 30- bis 40-minütiger Einwirkzeit kann die Absaugkanüle über kleine Hautschnitte eingeführt werden. Mittlerweile gibt es verschiedene neue Verfahren, das Gewebe zusätzlich zu mobilisieren (Wasserstrahl, Ultraschall, Radiofrequenz). Einzelne Fallberichte über schwere Komplikationen wie nekrotisierende Fasziitiden, „toxic shock syndrome“ und Bauchwandperforationen werden in der Literatur meist von plastischchirurgischen Autoren beschrieben [21]. Eine Übersicht zeigen . Tab. 1 und 2 [30].

Geschichte Erste Versuche, überschüssiges Fettgewebe mit kleinen Hautinzisionen zu entfernen, wurden 1929 durch den französischen Chirurgen Charles Dujarrier beschreiben. Bei dem Versuch, einer Boulvardtänzerin Fettpolster an den Waden zu entfernen, verletzte er ein Femoralgefäß, was tragischerweise zur Amputation des Beines führte [2]. Im Jahr 1975 begann mit den Arbeiten von Georgio Fischer und seinem Vater Apard Fischer die moderne Geschichte der heutigen Liposuktionschirurgie [9]. Sie entfernten Fett durch eine großlumige Hohlnadel. Erst 1977 gelang es dem französischen Chirurg Yves-Gerard Illouz mittels einer handelsüblichen Absaugmaschine, die eigentlich für Abtreibungen benutzt wurde, und stumpfen, weniger traumatisierenden Kanülen das zuvor mit isotoner Kochsalzlösung versetzte Fettgewebe in mehreren Ebenen zu behandeln [31]. Durch diesen Fortschritt wurde die Liposuktion in der „wet-technique“ zu einem sicheren blutungsärmeren Verfahren gemacht [13]. Bis zum Ende der 1980er-Jahre wurden Liposuktionen in Allgemeinnarkose, Epiduralanästhesie oder unter starker systemischer Sedierung mit kleinen Mengen von Lokalanästhetika durchgeführt. Erst durch den amerikanischen Dermatologen und Pharmakologen Jeffrey Klein wurde 1985 die Liposuktion in TLA durchgeführt – als Weiterentwicklung der von Illouz entwickelten „wet-technique“ [14, 15, 17]. Eine kristalloide Infusionslösung wird subkutan injiziiert, die zusammengesetzt ist aus einer Kombination eines ku