Mehr Amputationen im COVID-19-Lockdown

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REPORT


Diabetischer Fuß

Mehr Amputationen im COVID-19-Lockdown Hintergrund und Fragestellung: Als Konsequenz der Coronavi-

rus-Pandemie (COVID-19) gab es grundlegende Änderungen im Alltag. In Italien erforderte die exponentielle Ausbreitung von schweren akuten respiratorischen Syndromen bei SARS-CoV2-Infektion außergewöhnliche Maßnahmen, um die Übertragung einzuschränOriginalie ken, bis zum fast kompletten Lockdown des Landes. Dieser Caruso P, Longo M, Signoriello hatte für Patienten mit chroS et al. Diabetic Foot Problems During the COVID-19 Pandemic nischen ­ Erkrankungen wie in a Tertiary Care Center: The Diabetes und diabetischen Emergency Among the EmerFußulzera (DFU) große Ausgencies. Diabetes Care. 2020; wirkungen hinsichtlich Mor­https://doi.org/10.2337/dc20talität und eingeschränkter 1347 Lebensqualität und war eine schwere Last für das Gesundheitssystem. Die Unterbrechung von Schulung, frühzeitiger Behandlung und Diagnose kann zu vermehrter Hospitalisierung wegen schweren DFUs geführt haben, mit hohem Risiko für Amputationen. Ziel der Studie war die Untersuchung klinischer Merkmale und des Amputationsrisikos bei Menschen mit Diabetes und DFU, die einem spezialisierten Behandlungszentrum im COVID-19-Lockdown zugewiesen wurden, im Vergleich mit einer Population, die in den ersten 5 Monaten 2019 zugewiesen wurden.

Patienten und Methoden: In die Studie wurden Patienten mit Diabetes und DFU aufgenommen, die vom 9. März 2020 bis 18. Mai 2020 in der Fußambulanz des Universitätskrankenhauses

von Neapel vorstellig wurden. Diese Kohorte wurde mit Patienten verglichen, die von Januar bis Mai 2019 mit DFU zugewiesen wurde. Demografische Daten, klinische und biochemische Parameter sowie die Therapie wurden aus den Krankenhausakten entnommen. Dokumentiert wurde auch, ob Patienten aus Ambulanzen kamen oder als Notfall zugewiesen wurden. Von den 63 Patienten der Studie wurden 25 im Jahr 2020 (2020-Gruppe) überwiesen und 38 in 2019 (2019-Gruppe). Es fanden sich keine signifikanten Unterschiede zwischen den Gruppen hinsichtlich Alter, Diabetesdauer und HbA1c. In beiden Gruppen waren mehr Männer, mit einem höheren Männer-zu-Frauen-Verhältnis in der 2020-Gruppe (p=0,055). Zudem war hier der Anteil an Patienten, die von einer Ambulanz zugewiesen wurden, signifikant niedriger (16 % vs. 45 %, p=0,028), der Anteil der Notfälle signifikant höher (76 % vs. 26 %, p