Mehr Bildung mit mehr Verantwortung
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interview
Interview mit OPfl. Wolfgang Hofer, Pflegeleiter der Universitätsklinik für Innere Medizin I am AKH Wien
Mehr Bildung mit mehr Verantwortung
Photo: © Privat
Mit der Etablierung der Cancer Nurse möchte die AHOP die onkologische Pflege in Österreich stärken.
Wolfgang Hofer Die Zeit spricht für uns. Krebserkrankungen werden gesellschaftlich und von der Dauer der Erkrankung immer wichtiger werden.
Eine Stärkung der Kompetenz und der Anerkennung der Pflegepersonen im onkologischen Tätigkeitsfeld in Österreich ist eines der wichtigsten Ziele der AHOP, der Arbeitsgemeinschaft hämato-onkologischer Pflegepersonen in Österreich. Im vergangenen Frühjahr übernahm Wolfgang Hofer die Präsidentschaft der AHOP vom Gründungsmitglied und langjährigen Leiter des Vereins, Bernhard Glawogger, Pflegeleiter der Universitätsklinik für Innere Medizin, LKH-Univ.Klinikum Graz. Neben der Organisation zahlreicher Fachfortbildungen arbeitet die AHOP derzeit an der Etablierung der Berufsspezialisierung Cancer Nurse in Österreich. Welcher Anspruch steht hinter dem Bestreben, die „Cancer Nurse“ in Österreich zu etablieren? HOFER: Derzeit ist es so, dass verschiedene Zentren in Österreich hochqualifizierte Ausbildungen im Bereich der hämato-onkologischen Pflege anbieten, die Absolventen aber in der Praxis außer dem hochqualifizierten Wissen nichts davon haben. Die Spezialisierung ist als solche nicht institutionell anerkannt. Dazu kommt, dass die Ausbildungen nicht standardisiert sind, obwohl natürlich viele Inhalte ähnlich sind.
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09/2013
Großflächige Übereinstimmungen gibt es bereits jetzt im Bereich der Nebenwirkungen. Dabei geht es um Nebenwirkungsmanagement, Früherkennung und Prävention. Daher haben wir als AHOP vor drei Jahren begonnen, ein Konzept zu entwickeln, das sich durch neue Impulse unserer Gesprächspartner in den Kliniken und auf Seiten der großen Fortbildungszentren in Österreich aber auch durch neue Anforderungen durchaus noch verändert. Ziel ist auch eine Standardisierung. Die bestehenden Weiterbildungen sind gut, ein paar Punkte im Bereich Cancer Nurse-Management müssen nachgeschärft werden. Das betrifft vor allem das Case-Management, die Fallbetreuung und auch die Beratung im weitesten Sinne. Wenn wir nach dem Pflegekompetenzmodell der Gesundheit Österreich/ ÖBIG gehen, wo Generalisten und Spezialisten ihre jeweiligen Aufgabenbereiche haben, dann soll die Cancer Nurse die Position eines Spezialisten einnehmen und damit auch mehr Verantwortung und Entscheidungskompetenz erhalten. Der Grundgedanke ist: Mehr Bildung mit mehr Verantwortung. Wie lange soll die Weiterbildung dauern? HOFER: Theorie und Praxis umfassen je 300 bis 400 Stunden, aufgeteilt auf zwölf bis 14 Monate. Das variiert auch zwischen den verschiedenen Weiterbildungsstätten. Da möchten wir nicht allzuviel eingreifen, denn die Anbieter kennen ja auch das Umfeld und haben Erfahrungen. In Innsbruck am Ausbildungszentrum West (AZW) gibt es diese Weiterbildung seit vielen Jahren. Die wissen schon wie’s geht. Wie hoch wird der Bedarf an diesen spezialis
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