Mehr Hautirritationen durch Mund-Nasen-Schutz

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REPORT


Mehr Hautirritationen durch Mund-Nasen-Schutz Die zum Alltagsaccessoire avancierte Gesichtsmaske zeigt nicht zuletzt an, dass Infektiologen derzeit vielbeschäftigte Leute sind. Doch auch den Dermatologen sichern die Masken offenbar ein gewisses Auskommen. Wie kürzlich zu erfahren war, erlebt die Kosmetikindustrie einen erheblichen Einbruch ihrer Umsätze. Der Absatz von Lippenstift soll um fast die Hälfte zurückgegangen sein. Bisher galt: Je schlechter die Konjunktur läuft, desto besser verkauft sich Lippenstift. Nicht so während der Corona-Pandemie. Der Grund dafür liegt nicht auf der Hand, sondern hängt vor dem Gesicht: Wer ei­ nen Mund-Nasen-Schutz trägt, um eine Infektion mit dem COVID-19-Erreger SARS-CoV-2 zu vermeiden, benötigt keine geschminkten Lippen mehr. Den Umsatz von Dermatologika könn­ ten die Gesichtsmasken hingegen sogar fördern, denn Hautirritationen bleiben

unter der schweißtreibenden Infektions­ barriere nicht aus. Eine italienische For­ schergruppe von der Universität Verona hat mithilfe der „environmental scan­ ning electron microscopy“, einer Varian­ te der Rasterelektronenmikroskopie, den Nachweis geführt, dass und wie sich ­standardmäßig gefertigte chirurgische Masken im Gebrauch verändern und auf die Haut zurückwirken. Deformationen, hervorgerufen durch das Berühren mit den Händen, können demnach die Porosität der Masken redu­ zieren – von Schmutzeinflüssen ganz zu schweigen. Dies wiederum führt zur Akkumulation von Sauerstoff und Koh­ lendioxid und zu Veränderungen von

Übeltäter entlarvt

Bakterium sorgt für ­stechenden Körpergeruch Ob in der U-Bahn, im Fahrstuhl oder im Behandlungszimmer – übel riechender Schweißgeruch ist in jeder Situation unangenehm. Dieses Problem könnte dank neuster Forschungsergebnisse allerdings bald passé sein

© Africa Studio / stock.adobe.com

Keiner mag ihn, jeder kennt ihn und ­insbesondere im Sommer kann er für manche Menschen zur Pein werden: die

Gibt es bald ein gezielt wirkendes Deo gegen üblen Schweißgeruch?

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Rede ist vom Schweißgeruch. Nun haben Wissenschaftler der Universität York, England, gemeinsam mit dem Kosmetik­ unternehmen Unilever herausgefunden, warum manche Menschen so unan­ genehm riechen: Als Übeltäter entlarvten sie das Enzym ­ C-T-­ Lyase, auch BO(„body odor“)-Enzym, des Bakte­ riums Staphylococcus hominis, das in den Achsel­ höhlen vorkommt. S. hominis ernährt sich von geruch­ losen, von den Schweißdrüsen freigesetzten Verbindungen, wel­ che C-T-Lyase in Thioalkohole umwan­

ästhetische dermatologie & kosmetologie 05 ∙ 2020

© zoranm / Getty Images / iStock (Symbolbild mit Fotomodell)

Spezielle Pandemiefolge

Fehlregulationen unter Coronamasken können Hautentzündungen hervorrufen.

Feuchtigkeit und Temperatur im Raum zwischen Gesicht und Maske; das kann nicht nur die Atmung, sondern auch die Haut beeinträchtigen. All dies nimmt ­naturgemäß zu, je länger die Gesichts­ maske getragen wird. Daraus resultieren­ de Fehlregulationen fördern Hautent­ zündungen – ein Prozess, der mitunter in einen Circulus vitiosus mündet. 

Dr. Robert Bu