Neue Leitlinie zu Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern

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REPORT


wird die Methode zur Rhythmuskontrolle nach erfolglosem medikamentösem Therapieversuch oder bei Unverträglichkeit von Klasse-I/III-Antiarrhythmika nun mit einer Klasse-IAEmpfehlung (zuvor IIa) bedacht. Neu ist auch die Empfehlung, dass die Katheterablation als First-line-Therapie zur Symptomverbesserung bei ausgewählten Patienten mit symptomatischem paroxysmalem Vorhofflimmern in Betracht gezogen werden sollte (IIaEmpfehlung).

ESC-Kongress 2020

Auch bei Patienten mit Vorhofflimmern und linksventrikulärer Dysfunktion bzw. Herzinsuffizienz hat die interventionelle Methode nun den Status einer First-line-Therapie. Hier wird sie etwa bei Patienten mit linksventrikulärer Dysfunktion und hoher Wahrscheinlichkeit für eine Tachykardie-induzierte Kardiomyopathie empfohlen (Klasse-IEmpfehlung). Bei ausgewählten Patienten mit Herzinsuffizienz und erniedrigter Auswurffraktion (HFrEF) sollte die Ablation zur

Neue Leitlinie zu Erwachsenen mit angeborenen Herzfehlern

ie meisten Patienten mit kongenitalen Herzerkrankungen erreichen heutzutage das Erwachsenenalter. Doch selbst wenn der Herzfehler im Kindesalter erfolgreich korrigiert worden ist, kann es bei diesen Patienten lebenslang zu Beeinträchtigungen kommen. Was dann zu tun ist, kann in der jetzt aktualisierten ESC-Leitlinie zum Management von EMAH-Patienten nachgelesen werden. Beim diesjährigen ESC-Kongress fassten Experten die wichtigsten Änderungen im Vergleich zur Vorgängerversion von 2010 zusammen.

Pulmonale Hypertonie Eine pulmonale Hypertonie (PH) beeinträchtigt die Prognose von EMAH-Patienten deutlich. Besonders vor einer geplanten Schwangerschaft sowie kardialen oder anderen größeren Operationen ist deshalb auf entsprechende Anzeichen zu achten. In der neuen Leitlinie sei die beim „World Symposium on Pulmonary Hypertension“ 2018 aktualisierte Definition übernommen worden, berichtete Prof. Markus Schwerzmann vom Inselspital in Bern beim diesjährigen ESCKongress. Das heißt: — eine PH liegt vor bei einem pulmonalarteriellen Mitteldruck (PAP) von > 20 mmHg,

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Peter Overbeck

2020 ESC Guidelines on Atrial Fibrillation, vorgestellt am 29.8.2020 beim ESC Congress 2020 – The Digital Experience Hindricks G et al. 2020 ESC Guidelines for the diagnosis and management of atrial fibrillation developed in collaboration with the European Association of Cardio-Thoracic Surgery (EACTS). Eur Heart J. 2020; https://doi.org/10.1093/eurheartj/ehaa612

— die präkapilläre Form ist definiert als pulmonaler Gefäßwiderstand (PVR) von ≥ 3 Wood-Einheiten (WU) und einem Wedge-Druck (PAWP) ≤ 15 mmHg, — die isolierte postkapilläre Form liegt vor bei PVR  15 mmHg.

III-Empfehlung). Es sei denn, der Widerstand sinkt unter der medikamentösen Therapie  40 %). Neu ist zudem, dass bei diesen Patienten biventrikuläre Schrittmachersysteme in Betracht gezogen werde sollten, falls ein Schrittmacher vonnöten ist (IIa/C). Nur wenig geändert hat sich bei den Interventions-Kriterien für Patienten, die eine arterielle Switch-Operation erhalten haben. Falls ein Eingriff wegen einer Stenose im Seitenas