Neue Leitlinie Herz & Sport: Wann intensives Training verboten ist
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ue Leitlinie Herz & Sport: Wann intensives Training verboten ist Körperliche Aktivität ist für die meisten Herzpatienten sehr förderlich. Manches kann aber zu viel des Guten sein. Eine neue ESC-Leitlinie gibt nun spezifische Empfehlungen je nach Erkrankung und Risikokonstellation. Eines wird bei Durchsicht der neuen ESC-Leitlinie zur Sportkardiologie und Training bei Herzpatienten sofort deutlich: „Es gibt kein Ganz oder gar nicht mehr“, wie Prof. Hein Heidbuchel aus Antwerpen bei der Präsentation der Leitlinie beim diesjährigen ESC-Kongress deutlich machte. In dem umfassende Dokument wird auf die unterschiedlichsten Erkrankungen und Konstellationen
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MMW Fortschr Med. 2020; 162 (16)
eingegangen: Von Hypertonie, Herzinsuffizienz bis zu Klappenerkrankungen. Allen gemeinsam ist, dass immer die individuelle Situation des Patienten berücksichtigt werden sollte, also eine Fall-zu-Fall-Entscheidung in Abhängigkeit des Risikos. Im Folgenden soll auf die relativ wenigen Situationen eingegangen werden, bei denen von intensivem Sport abgeraten wird.
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Bewegung für Herzpatienten
AKTUELLE MEDIZIN -- REPORT
Bei Bluthochdruck & Diabetes
30 Minuten Ausdauer training täglich heißt die Devise bei Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes.
Basis für Patienten mit Bluthochdruck und Diabetes ist ganz klar das Ausdauertraining, wie Prof. Martin Halle aus München betonte. Mindestens 30 Minuten fünf bis sieben Mal pro Woche, heißt die Devise. Ergänzt werden sollte dies durch Krafttraining, welches mindestens drei Mal pro Woche ausgeübt werden sollte (Klasse-IA-Empfehlung). Von hochintensivem Krafttraining wird abgeraten bei –hohem – kardiovaskulären Risiko (z. B. bei eingeschränkter Nierenfunktion, dokumentierter atherosklerotischer Erkrankung, SCORE ≥ 5%) und/ oder bei Vorhandensein von Endorganschänden (Klasse III C), –bei – unkontrolliertem Blutdruck (systolisch > 160 mmHg) solange, bis der Blutdruck unter Kontrolle ist (Klasse III C).
Chronisches Koronarsyndrom
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Beim chronischen Koronarsyndrom mit hohem Risiko sollte die Belastung unterhalb der Angina schwelle liegen.
Bei Verdacht auf subklinische Atherosklerose bzw. bei Vorliegen entsprechender Risikofaktoren gilt: „Vor Trainingsbeginn immer erst das kardiovaskuläre Risiko bestimmen“, riet Prof. Mats Börjesson aus Göteborg. Bei hohem Risiko (SCORE ≥ 5%), anderen Risikofaktoren oder bis dato geringer körperlicher Aktivität ist ein Belastungstest obligat, ggf. kann die Untersuchung um ein bildgebendes Verfahren oder eine CT-Angiografie erweitert werden. Die Trainingsintensität sollte dem Risiko angepasst werden. Explizit vom Wettkampfsport wird bei Personen mit hohem Risiko für trainingsinduzierte Komplikationen und solchen mit vorhandener Restischämie abgeraten (III C). Ein hohes Risiko liegt vor bei: –Kritischer – Koronarstenose > 70% in der Koronarangiografie in einer der Hauptkoronararterien oder > 50% im linken Hauptstamm und/oder FFR < 0,80 und/od
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