Neue Musterweiterbildungsordnung (MWBO) Urologie unter der Lupe
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Redaktion U. Necknig, Garmisch-Partenkirchen M.S. Michel, Mannheim
Neue Musterweiterbildungsordnung (MWBO) Urologie unter der Lupe Jan Roigas1 · Thomas Speck2,3,4 1
Klinik für Urologie und Kinderurologie, Vivantes Klinikum im Friedrichshain, Berlin, Deutschland Praxis für Urologie, Berlin, Deutschland 3 Deutsche Gesellschaft für Urologie e. V., Berlin, Deutschland 4 Berliner Urologische Gesellschaft e. V., Berlin, Deutschland 2
Einleitung Die neue Musterweiterbildungsordnung (MWBO) wurde vom 121. Deutschen Ärztetag 2018 in Erfurt verabschiedet, nachdem der 115. Deutsche Ärztetag im Jahr 2012 den Weiterbildungsgremien der Bundesärztekammer den Auftrag erteilt hatte, eine „kompetenzbasierte“ MWBO zu entwickeln. Diese neue MWBO wurde 2018 von der Bundesärztekammer veröffentlicht. Es ist nun Aufgabe der Landesärztekammern, in deren Hoheit die ärztliche Weiterbildung liegt, die neue MWBO unter Anpassung an länderspezifische Gegebenheiten zu beschließen. Aber was heißt „kompetenzbasiert“ und was sind Unterschiede der neuen MWBO im Vergleich zu den bisherigen Weiterbildungsinhalten? Wie sieht die MWBO für junge Urologinnen und Urologen konkret aus? Auf diese Fragen soll im folgenden Beitrag näher eingegangen werden.
„Inhalte statt Zeiten – Kompetenz statt Richtzahlen“ Mit der neuen MWBO soll die medizinische Ausbildung in den einzelnen Fachgebieten grundlegend verbessert und an die Anforderungen eines modernen Gesundheitssystems angepasst werden. Das hat verschiedene Hintergründe: – Neue ambulante Versorgungsstrukturen entstehen – weg von der klassischen Einzelpraxis und hin zu fachübergreifenden Berufsausübungsgemeinschaften. – Ein rasanter medizinisch-technischer Fortschritt ist zu verzeichnen. – Ein hoher Spezialisierungsgrad entsteht in den klinischen Weiterbildungsstätten durch Zentrenbildung, Zertifizierung und Subspezialisierung [1]. Die neue, kompetenzbasierte, modulare Weiterbildungsordnung hat als oberstes Ziel das „selbstständige Beherrschen“. Dieses Ziel soll von den Facharzt(FA)-Kandidatinnen und -Kandidaten im Zeitraum ihrer Weiterbildung in der realen und täglichen beruflichen Praxis auch wirklich erreicht werden können [1]. Damit soll ein Hauptdefizit der aktuellen Weiterbildungssituation, nämlich der Versuch das gesamte Fachgebiet anhand unerfüll-
barer Richtzahlen vermitteln zu wollen, abgeschafft werden. Es ist heute leider noch häufig Realität in den Kliniken, dass FA-Kandidatinnen und -Kandidaten kurz vor ihrer FA-Prüfung operativ noch einmal schnell „fit gemacht“ werden müssen und nicht erfüllte Richtzahlen vom Weiterbildungsbefugten einfach per Unterschrift bestätigt werden. Dies ist eine für alle Beteiligten unerfreuliche Situation! Daher ist das Ziel der neuen MWBO grundsätzlich sehr anerkennenswert, aber es zeigt sich, dass es ganz ohne Richtzahlen auch hier nicht gehen wird.
Wie sieht die neue MWBO für die Urologie konkret aus? Die neue MWBO gliedert sich in drei große Abschnitte: – Abschnitt A: Der sog. Paragraphenteil, der Struktur, Begriffsbestimmungen, wie z. B. Kompetenz, Bezeichnungen, Zeiten u
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