Partielle Retinafensterung bei Grubenpapillenmakulopathie
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J. N. Lüke · F. Schaub Zentrum für Augenheilkunde, Medizinische Fakultät und Uniklinik Köln, Universität zu Köln, Köln, Deutschland
Partielle Retinafensterung bei Grubenpapillenmakulopathie
Video online Die Online-Version dieses Beitrags (https:// doi.org/10.1007/s00347-020-01175-6) enthält ein Video zur Endotamponade mittels Luft nach partieller Retinafensterung bei Grubenpapillenmakulopathie. Beitrag und Video stehen Ihnen auf www. springermedizin.de zur Verfügung. Bitte geben Sie dort den Beitragstitel in die Suche ein, das Zusatzmaterial finden Sie beim Beitrag unter „Ergänzende Inhalte“.
Definition und Entstehung der Makulopathie Die Grubenpapille (engl. „optic disk pit“ [ODP]) als seltene kongenitale, meist unilaterale Anomalie des Sehnervenkopfes wurde erstmalig im Jahr 1882 beschrieben. Die meist gräulich, rund oder oval imponierende Papillenvertiefung kann asymptomatisch sein, geht aber in 25–75 % der Fälle mit einer sekundären Retinoschisis oder subretinaler Flüssigkeit einher. Diese begleitende Makulopathie („optic disk pit-maculopathy“ [ODP-M]) macht sich häufig im mittleren Lebensalter durch eine akuten Visusminderung bemerkbar, wobei auch einige Fälle bei adoleszenten Patienten beschrieben sind [4]. Die Pathogenese der Makulopathie wird aktuell kontrovers diskutiert und ist nicht vollständig geklärt. Vermutet wird
eine Kombination aus verschiedenen pathogenetischen Faktoren: Der Häufigkeitsgipfel in der 3. und 4. Lebensdekade liegt in einem Zeitraum, in dem oft eine hintere Glaskörperabhebung beginnt. Tatsächlich zeigten Vergleiche zwischen Patienten mit Grubenpapille, dass bei gleichzeitiger Makulopathie häufiger auch eine hintere Glaskörperabhebung vorlag [12]. Auch eine spontane Besserung nach vollständiger hinterer Glaskörperabhebung wurde bereits beschrieben [2]. Neben dieser traktiven Komponente gibt es verschiedene Theorien bezüglich der Herkunft der intra- oder subretinalen Flüssigkeit. Ergebnisse verschiedener Untersuchungen ließen eine direkte Verbindung des Glaskörpers mit dem subretinalen Raum vermuten. Es konnte u. a. bereits in Experimenten mit Hunden mithilfe Farbe eine direkte Verbindung zwischen Glaskörper, Grubenpapille und subretinalem Raum nachgewiesen werden. Daneben scheint eine direkte Verbindung zwischen Subarachnoidalraum und intra- bzw. subretinalem Raum zu existieren. Eine OCT(optische Kohärenztomographie)-Studie mit verschiedenen Papillenanomalien zeigte in 3 Fällen eine Distanz von Papille zu subretinalem Raum von 88, 126 und 133 μm [9]. Nach Ölchirurgie konnte bereits in einem Fall Silikonöl intrakraniell nachgewiesen werden [6]. Daneben wird aufgrund von nachgewiesener Hyperfluoreszenz in der Spätphase von Fluoreszenz- und Indocyaningrünangiographie eine Gefäßleckage als weitere Komponente vermutet [14]. Im Hinblick auf den zeitlichen Verlauf der Ereignisse scheint zunächst Flüssigkeit von der Grubenpapille nach in-
traretinal zu gelangen. Diese schisisartige Konfiguration prädisponiert für eine seröse Ablösung der äußeren Netzhautschicht. Die Grubenpapille scheint dabei e
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