Personalplanung und Soft Skills

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Intensivmedizin und Notfallmedizin

Einführung zum Thema Med Klin Intensivmed Notfmed 2020 · 115:447–448 https://doi.org/10.1007/s00063-020-00724-w © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

R. Riessen1 · C. Dodt2 · C. Hermes3 1

Internistische Intensivstation, Dept. für Innere Medizin, Universitätsklinikum Tübingen, Tübingen, Deutschland 2 Notfallzentrum, München Klinik Bogenhausen, München, Deutschland 3 Bonn, Deutschland

Personalplanung und Soft Skills Das wichtigste Kapital einer Intensivstation und eines Notfallzentrums ist das dort arbeitende Personal. In keinem anderen Bereich sind Interprofessionalität und Interdisziplinarität so eng verwoben wie in der Intensiv- und Notfallmedizin. Die Arbeitsbedingungen sind dabei geprägtvonhoherVerantwortung fürkritisch kranke Patienten, der Notwendigkeit einer breiten Fachkompetenz und – im Vergleich zu anderen Bereichen eines Krankenhauses – ungünstigen Arbeitszeiten mit vielen Schicht-, Nacht- und Wochenenddiensten. Aufgrund der hohen Kompetenzanforderungen sind langfristige Arbeitsverhältnisse für die Qualität der Versorgung unerlässlich, aber aktuell sind – anders als in der Pflege – langjährige Arbeitsverhältnisse in Notfallzentren und Intensiveinheiten für viele ärztliche Kolleg*Innen eher die Ausnahme als die Regel. Damit diese Einheiten nicht nur Weiterbildungsetappen in der beruflichen, ärztlichen Laufbahn sind, sondern auch über viele Jahre ein befriedigender Arbeitsplatz, ist ein umfassendes Personalmanagement erforderlich. Der Artikel von Prof. Dr. W. Behringer und Prof. Dr. C. Dodt beleuchtet die harten Fakten der Personalstärkenberechnung ebenso wie die weichen Faktoren im „human resource management“, die bedacht werden müssen, damit die Intensiveinheiten und Notfallzentren auch über viele Jahre attraktive Arbeitsbereiche bleiben. Was dabei klar wird, ist, dass die Interessenvertretungen der in diesen Bereichen arbeitenden Ärzt*Innen in Deutschland noch viel politische Überzeugungsarbeit leisten müssen. Ebenfalls von großer Bedeutung ist, wie die Intensiv- und Notfallmedizin in

die Weiterbildungscurricula der einzelnen Kliniken eingebunden ist. Eine Rotation von jeweils 6 Monaten ist verpflichtend für beide Bereiche im Rahmen der internistischen Weiterbildung vorgeschrieben. Um eine qualitativ hochwertige Versorgung auf der Intensivstation und in der Notaufnahme gewährleisten und alle dortanfallendenDienste mitausreichend qualifizierten Mitarbeitern abdecken zu können, sind diese Rotationszeiten häufig jedoch nicht ausreichend. Ein entsprechendes Konzept, wie auch längere Weiterbildungszeiten auf der Intensivstation und in der Notaufnahme in die internistischen Weiterbildung sinnvoll integriert werden können, stellen Prof. Dr. R. Riessen, Prof. Dr. H.-J. Busch und Prof. Dr. S. John in ihrem Beitrag dar. Längere Weiterbildungszeiten in diesen Bereich würden helfen, die im Weiterbildungskatalog geforderten Kompetenzen zu erwerben, und zudem an der Intensivund Notfallmedizin interessierten jungen Kolleginnen und Kollegen in diesen Bereich