Plattenepithelkarzinom auf dem Boden eines oralen Lichen planus

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REPORT


Bijan Koushk-Jalali1 · Svenja Schürrle1 · Thomas Kuntz1 · Georgios Mitrakos1 · Christian Tigges1 · Frank Oellig2 · Andreas Hammacher3 · Steffi Silling4 · Ulrike Wieland4 · Alexander Kreuter1 1

Klinik für Dermatologie, Venerologie und Allergologie, HELIOS St. Elisabeth Klinik Oberhausen, Universität Witten/Herdecke, Oberhausen, Deutschland 2 Institut für Pathologie, Mülheim an der Ruhr, Deutschland 3 Klinik für Mund-, Kiefer- und Gesichtschirurgie, Malteser Krankenhaus St. Johannes-Stift, Duisburg, Deutschland 4 Institut für Virologie, Nationales Referenzzentrum für Papillom- und Polyomaviren, Universität zu Köln, Köln, Deutschland

Plattenepithelkarzinom auf dem Boden eines oralen Lichen planus Bericht zweier Fälle Kaum eine chronisch entzündliche Hauterkrankung hat ein so breites klinisches Spektrum wie der Lichen planus. Bei Beteiligung der Mundschleimhaut imponiert die Erkrankung oft als weißliche, nicht abwischbare Streifung (Wickham-Zeichnung), die im Verlauf auch zu schmerzhaften Erosionen und Ulzerationen führen kann. Die häufigsten oralen Lokalisationen sind Wangenschleimhaut, Zunge und Gingiva [1]. Chronisch aktive Verläufe eines Lichen planus mucosae können zur Entstehung von Karzinomvorläuferläsionen oder invasiven Plattenepithelkarzinomen führen. Demzufolge wird der orale Lichen planus von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) auch als fakultative Präkanzerose oder „premalignant condition“ eingeordnet [2]. Wir berichten über 2 Fälle von lokal fortgeschrittenen Plattenepithelkarzinomen, die auf dem Boden eines langjährig bestehenden Lichen planus mucosae entstanden sind.

Fallbericht 1 Ein 60-jähriger Patient stellte sich mit seit 3 Jahren bestehenden, langsam zunehmenden Schmerzen im Bereich der Alle Autoren hatten vollen Zugang zu den publizierten Daten und tragen die Verantwortung für deren Richtigkeit. Alle Autoren haben bei der Erstellung des Manuskriptes mitgewirkt.

Zunge vor, die v. a. bei Nahrungs- und Flüssigkeitsaufnahme bestanden. Sieben Jahre zuvor sei anamnestisch ein Lichen planus der Mundschleimhaut diagnostiziert worden. Die bisher unregelmäßig erfolgte Lokaltherapie bestand aus der Applikation von Triamcinolonacetonid in Haftsalbe. Dies führte jedoch in den letzten Wochen zu keiner wesentlichen klinischen Besserung. Als Vorerkrankungen bestanden ein Diabetes mellitus Typ 2, arterielle Hypertonie und Vorhofflimmern. Eine aktive oder abgelaufene virale Hepatitis (Hepatitis A, B oder C) lag nicht vor. Übermäßiger Alkoholkonsum und Nikotinabusus wurden verneint. In der dermatologischen Untersuchung imponierten weißliche, zum Teil retikuläre, nicht abstreifbare Plaques an Wangenschleimhaut und Zunge. Zudem zeigten sich an der linken Zungenseite 2 umschriebene Ulzerationen (. Abb. 1). Die weitere Inspektion der Haut zeigte keine auffälligen Befunde, im Genitalbereich fielen jedoch ebenfalls eine retikuläre, weißliche Streifung und außerdem Synechienbildung an Glans penis und Präputium mit beginnender Phimose auf (. Abb. 2). Zur weiterführenden histopathologischen Abklärung wurden tangentiale Exzisio