Probleme der Kernphysik. Isotope als Forschungsmittel in der Chemie und Biochemie

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REPORT


2. Sitzung

am l8.Juli 1950 in Düsseldorf

ARBEITSGEMEINSCHAFT FÜR FORSCHUNG DES LANDES NORDRHEIN-WESTFALEN HEFT 2

Springer Fachmedien Wiesbaden GmbH

ISBN 978-3-663-00937-5

ISBN 978-3-663-02850-5 (eBook)

DOI 10.1007/978-3-663-02850-5

Copyright 1951 hy Springer Fachmedien Wiesbaden Urspriinglich erschienen bei Westdeutscher Verlag . Koln und Opladen 1951

INHALT

Prof. Dr .•Ing. Wolfgang Riesler, Universität Bann

7

Probleme der Kernphysik . • . . ; . Prof. Dr. phil. Fritz Micheel, Universität MÜnster Isotope als Forsmungsmittel in der Chemie und Biomemie

. . . . . 17

Diskussionsbeiträge von Prof. Dr. B. Helferich, Prof. Dr. med. H. W. Knipping, Prof. Dr. med. E. Lehnarts, Prof. Dr. phil. F. Micheel, Prof. Dr .• Ing. H. Opitl, Prof. Dr.• Ing. W. Riesler, Prof. Dr. W. Weltsien, Prof. Dr. phil. F. Wever . . . . . • 32

Probleme der Kernphysik Prof. Dr. Wolfgang Rieder, Universität Bonn

Vor 15-20 Jahren war Kernphysik nom eine Spielerei einiger Wissensmaft· leI', die sim gerade für dieses Spezialgebiet interessierten. In der Praxis wurde kaum davon Gebraum gemamt. Die Kernphysiker hatten aber bald erkannt, daß in ihren Forsmungen der Smlüssel für zwei ganz wimtige Probleme liegt. Das eine ist das Problem der Energieerzeugung allergrößten Stils, das andere ist das Problem der Elementumwandlung. Zunämst mußten die Grundlagen erforsmt werden; und auch heute noch ist die Grundlagenforsmung eines der bedeutendsten Arbeitsgebiete der Kernphysik. Unter den gegenwärtig von ihr behandelten Fragen sind folgende: Was für Isotope gibt es? Welche Halbwertszeiten haben sie? Wie verhalten sim Kerne, wenn man sie aufeinander smießt? Wie werden sie dabei abgelenkt? Daraus versucht man Smlüsse über die im Kern wirksamen Kräfte zu ziehen. Dieses Problem ist auch heute noch nicht vollkommen gelöst. Ein weiteres Problem der Grundlagenforsmung ist die Frage, aus welmen Bausteinen die Materie aufgebaut ist. Gibt es außer Protonen und Neutronen nom weitere Bausteine? Was sind die Mesonen, die man in den letzten Jahren entdeckt hat? Sind es letzte Grundpartikeln oder zusammengesetzte Gebilde, die aus mehreren Elementarteilmen bestehen? Diese Fragen sind noch nicht endgültig beantwortet. In der Grundlagenforsmung ist es nun einmal so, daß man im allgemeinen ni mt übersehen kann, welche praktismen Anwendungsmöglichkeiten sim später aus ihr ziehen lassen. Es ist kein Zweifel, daß Hahn bei seinen Untersumungen über Uranspaltung nimt daran gedamt hat, eine Energiemasmine oder etwas ähnliches damit mamen zu können. Aum den Leuten, die mit der Materie vertraut sind, ist es häufig zunämst nimt klar, was aus der jeweiligen Grundlagenforsmung werden kann. So sagte z. B., als im bei Beginn des Krieges vom Heereswaffenamt einen Forschungsauftrag erhielt, ein bekannter Physiker zu mir: "Was, ein Auftrag vom Heereswaffenamt? Das kann sich unmöglim um Kernphysik handeln! Kernphysik kann man dom im Kriege nimt gebraumen!" Bekanntlich ist der Krieg aber durm eine kernphysikalisme Anlage, nämlich die Atombombe, beendet worden! Die Grundlagenforsmung