Psoriasis-Arthritis in der Rheumatologie
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ak 5. Medizinische Abteilung mit Endokrinologie, Rheumatologie und Akutgeriatrie, Pavillon 24, Wilhelminenspital, Wien
Psoriasis-Arthritis in der Rheumatologie Die Idee, zwischen Schuppenflechte und Entzündungen der Gelenke eine Verbindung zu sehen, geht auf französische Ärzte des 19. Jahrhunderts zurück. Etwa 20 Jahre nach Erstbeschreibung der rheumatoiden Arthritis beschrieb 1818 JeanLouis-Marc Alibert, dermatologischer Pionier und späterer Leibarzt von Ludwig XVIII. und Charles X., die Symptomkombination. Es dauerte noch einmal Jahre, bis die Erkrankung Psoriasis-Arthritis (PsA) ihren bis heute gültigen Namen erhielt.
Pathogenese Obwohl der genaue Pathomechanismus nach wie vor im Dunkeln liegt, besteht weithin Konsens, dass für den Ausbruch der PsA ein Zusammenspiel aus genetischen und immunologischen Faktoren sowie Umwelteinflüssen (z. B. Traumata, Viren, Bakterien) verantwortlich ist. Verschiedene Genloci konnten mit der Erkrankung in Verbindung gebracht werden, auch ließen sich bestimmte Genmuster mit unterschiedlichen Krankheitsausprägungen assoziieren. So zeigen Verläufe ähnlich einer rheumatoiden Arthritis auch die dort häufig bestehende HLADR4-Expression. Andere genetische Konstellationen lassen eine besonders aggressive Krankheitsprogression vorhersagen und manche wiederum dürften die Wahrscheinlichkeit erhöhen, zusätzlich an einem M. Crohn zu erkranken. So faszinierend das Finden von Zusammenhängen im genetischen Muster jedoch auch sein mag, eine praktische Verwendung in der täglichen Praxis ist derzeit noch nicht in Aussicht.
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rheuma plus 3 · 2014
Klinik Die charakteristische Kombination aus Haut- und Gelenkentzündung ist einzigartig im rheumatischen Formenkreis. Dabei geht der Hautbefall dem der Gelenke zumeist viele Jahre voran. Ein Befall der Gelenke kann auch zeitgleich auftreten und etwa jeder 10. Patient klagt zunächst über Gelenkbeschwerden, bevor die erste Hautläsion sichtbar wird. In sehr seltenen Fällen finden sich die klassischen, arthritischen Befallmuster, ohne dass ein psoriatischer Hautbefall jemals sicher nachweisbar ist (Psoriasis arthritis sine psoriase). Zusammenfassend präsentiert sich das klinische Bild ausgesprochen vielfältig. Das erklärt, warum manche Experten mittlerweile subsumierend eher von einem Syndrom denn einer einzelnen Krankheitsentität sprechen. Die Haut präsentiert sich in typischer Weise mit rötlichen, scharf begrenzten, plaqueförmigen Wucherungen. Bei suspektem Gelenkbefund ist es anzuraten, abseits der typischen Prädilektionsstellen nach Erstmanifestationen an der Haut zu suchen (z. B: retroaurikulär, Genitalbereich). Sehr markant sind auch Veränderungen der Nägel (Tüpfelnägel, Ölnägel, Onychodystrophie), die das Nagelbett und den Rand miteinschließen. Das arthritische Bild wiederum zeigt unterschiedlichste Ausprägungen, was die rasche Diagnose oftmals erschwert. Die Synovitis ist im Gegensatz zur rheumatoiden Arthritis häufig radiär (. Abb. 1) und schließt sämtliche Finger- bzw. Zehengelenke ein (Daktylitis, Wurstfinger/ -zehen). Es existieren aber auch
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