Psychopathologie, Deskription und Diagnostik psychischer Erkrankungen
Die Psychopathologie ist die Lehre von der Beschreibung psychischer Erkrankungen.
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1.1 Symptom, Syndrom, Diagnose Die Psychopathologie ist die Lehre von der Beschreibung psychischer Erkrankungen.
Symptom. Syndrom. Diagnose Psychopathologie = Lehre von den Symptomen und Syndromen psychischer Erkrankungen
Aufgaben der Psychopathologie sind (a) Symptome psychischer Erkrankungen auf eine einheitliche Art zu erfassen, zu beschreiben und zu benennen, (b) Syndrome, d.h. Muster typischer Symptomkonstellationen zu beschreiben und (c) Symptome und Syndrome nosologischen Klassen, d.h. Diagnosen zuzuordnen. Symptome sind Zeichen von Erkrankungen. Sie können objektiv beobachtbar oder subjektiverlebbar sein. Das beobachtbare Phänomen oder die Klage des Patienten werden durch Übertragung in die Fachterminologie gedeutet.
Symptome objektiv (Fremd beobachtung) subjektiv (Selbstbeobachtung)
So wird z.B. der Bericht eines Patienten, dass er Stimmen höre, in das psychopathologische Symptom der "akustischen Halluzination" übersetzt.
Die Erkennung entsprechender Phänomene und ihre korrekte Zuordnung als Symptom erfordern Kenntnisse der psychopathologischen Terminologie und ein Training in der Wahrnehmung. Ähnlich wie ein ungeübter Laie die verschiedenen Herztöne nicht "hören", unterscheiden und benennen kann, so kann ein Laie in aller Regel auch die psychischen Symptome nicht korrekt wahrnehmen und interpretieren.
Syndrome sind entweder kategoriale oder typologische Muster von Symptomen. Syndrome können sich aus obligaten wie auch fakultativen Symptomen zusammensetzen. So gehören zum "depressiven Syndrom" obligat die depressive Herabgestimmtheit und fakultativ Symptome wie Konzentrationsstörungen, vegetativ-somatische Symptome oder andere emotionale Symptome wie z.B. Angst.
Syndrome dienen primär dazu, die aktuelle Schwere der Erkrankung zu bestimmen. Syndrome sind quantifizierbar durch Selbstbeurteilungsskalen, die der Patient ausfüllen kann, und Fremdbeurteilungsskalen, die von einem psychopathologisch geschulten Beobachter ausgefüllt werden müssen (siehe auch den Abschnitt "Psychopathometrie"). Syndrome alleine erlauben in aller Regel keine differentialdiagnostische Aussage.
Syndrome Muster von obligaten und/oder fakultativen Symptomen bestimmen die Schwere der Erkrankung messbar mit Fremd· und Selbstbeurteilungsskalen erlauben keine Differentialdiagnose
Ein Angstsyndrom kann beispielsweise bei verschiedenen Angsterkrankungen, bei depressiven Erkrankungen, bei schizophrenen Erkrankungen oder bei Anpassungsstörungen beobachtet werden.
Diagnosen sind Krankheitsbezeichnungen. Sie sind wissenschaftstheoretisch, in der Psychiatrie wie in der Medizin allgemein, als hypothetische Konstrukte zu verstehen. Sie sind vor allem unter dem Kriterium der Operationalisierbarkeit und der prognostischen Utilität zu beurteilen. Diagnosen sind in diesem Sinne Schlussfolgerungen auf der Basis beobachteter Symptome, Syndrome, ätiologischer Faktoren oder des bisherigen Verlaufs. Es werden also Querschnitt- wie M. T. Gastpar et al. (eds.), Psychiatrie und Psychotherapie © Springer-Verlag/Wien 2003
Diagnosen Bezeichnung von Kran
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