Abbildung von Schwerverletzten im DRG-System

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REPORT


lke1 · R. Lefering2 · H. Siebert3 · J. Windolf4 · N. Roeder5 · D. Franz5 1 Klinik für Unfallchirurgie und Orthopädie, St. Vincenz-Krankenhaus Paderborn 2 Institut für Forschung in der Operativen Medizin, Universität Witten-Herdecke, Witten 3 Deutsche Gesellschaft für Unfallchirurgie, Berlin 4 Klinik für Unfall- und Handchirurgie, Universitätsklinikum Düsseldorf 5 DRG-Research-Group, Universitätsklinikum Münster

Abbildung von Schwer-  verletzten im DRG-System Wird die Schwerverletztenversorgung doch bezahlbar?

Seit 2004 wird das deutsche DRG-System bundesweit zur Abrechnung vollstationärer somatischer Patienten angewendet. Im Rahmen der Einführungsphase ­wurde die sachgerechte Leistungsabbildung des Systems vielfach kritisiert. Dies galt insbesondere für komplexe Fallkonstella­tionen, die durch eine erhebliche medi­zinische Heterogenität und durch geringe Fallzahlen gekennzeichnet sind, wie z. B. bei Schwerverletzten. Eine Reihe von Untersuchungen zur Abbildungsqualität von Schwerverletzten im G-DRG-System ermittelte unabhängig voneinander erhebliche Kostenunterdeckungen [1–4]. Sys­tematische Unter- oder Fehlfinanzierungen können jedoch Fehlanreize setzen und erhebliche negative Auswirkungen auf die Versorgungsqualität der schwerverletzten Patienten haben [5, 6]. Die Deutsche Gesell­ schaft für Unfallchirurgie (DGU) und die DRG (­Diagnosis ­Related Groups)-Research-Group des Universi­tätsklinikums Münster initiierten ­daher ein Evaluationsprojekt zur „Analyse der Abbildung der Schwerverletztenbehandlung im GDRG-System unter Berücksichtigung der Implementierung des TraumaNetzwerk DGU (ASiDIT)“ [7]. Wesentliches Projektziel war die Analyse der Kosten- und ­Leistungshomogenität der Schwerverletztenbehandlung unter

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Der Chirurg 11 · 2013

Berücksichtigung von Krankenhausroutinedaten (Daten im Format gemäß § 21 Krankenhausentgeltgesetz, KHEntgG, [8]) und klinischer Behandlungsdaten. Daher erfolgte erstmalig bei gesundheitsökonomischen Analysen der Schwerverletztenversorgung eine fallbezogene Daten­verknüpfung zwischen §-21-Daten und Daten des TraumaRegisters DGU aus den gleichen Krankenhäusern. Dieser Beitrag beschreibt die Veränderungen der Abbildungsqualität der Schwerverletztenbehandlung in den G-DRG-Systemver­ sionen 2008 bis 2012.

Methodik Die Methodik der Datensammlung und -auswertung wurde bereits ausführlich an anderer Stelle publiziert [21]. Nachfolgend werden Material und Methodik ­daher ­etwas verkürzt erläutert. Für weitergehende Informationen sei auf die bereits erschienene Projektpublikation [21] und auf den in Kürze erscheinenden Projektbericht [7] verwiesen.

Datengrundlage Es lagen die standardisierten Leistungsund Abrechnungsdaten gemäß § 21 KHEntgG [8] sowie ergänzend die fall-

bezogenen Kostendaten gemäß Kalkulationsvorgabe des deutschen DRG-Instituts InEK von 10 Universitätskliniken und 7 kommunalen Großkliniken vor (. Infobox 1). Alle Kliniken hatten mit diesen Daten 2007 und 2008 erfolgreich an der InEK-Kalkulation teilgenommen. Nach klinikindividueller Freigabe wurden die Daten durch d