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W I S S EN S CH AFT · AKTU E LL
Darmbakterien beeinflussen den Fettstoffwechsel des Menschen Insulintherapie: Galenik macht schnelles Insulin noch ein wenig schneller
DOI: 10.1007/s12268-020-1460-9 © Springer-Verlag GmbH 2020
Mikroorganismus in den Schlagzeilen
Darmbakterien beeinflussen den Fettstoffwechsel des Menschen veränderten Genexpression. Im Tiermodell weist die Gruppe nach, dass bakterielle Lipide im lebenden Organismus aus dem Darmlumen
© Jürgen Berger, MPI für Entwicklungsbiologie.
ó Darmmikroben beeinflussen eine Vielzahl an physiologischen Prozessen, unter anderem den Stoffwechsel. Welche Rolle Stoffwechselprodukte von Bakterien dabei spielen und wie die genauen Mechanismen sind, ist bislang weitgehend unbekannt. Elizabeth Johnson, Ruth Ley et al. (Nat Commun (2020) 11:2471) untersuchten dies jetzt am Beispiel von Sphingolipiden. Bacteroidetes machen einen großen Anteil des Darmmikrobioms aus und können Sphingolipide produzieren. Die Arbeitsgruppe um Ruth Ley zeigt, dass menschliche Darmepithelzellen bakterielle Sphingolipide aufnehmen und verstoffwechseln. Dies führt in Darmepithelzellen zu einer verminderten Eigenproduktion von Sphingolipiden und einer
Abb.: Bacteroides thetaiotaomicron kann im Darm Sphingolipide produzieren
in Epithelzellen aufgenommen und über die Pfortader transportiert werden. Sphingolipidproduzierende Bacteroides thetaiotaomicron führen zu einem Anstieg von Ceramiden, einer Untergruppe von Sphingolipiden, in der Leber. Darmbakterien können also als endogene Quelle für Lipide fungieren und dadurch den körpereigenen Stoffwechsel beeinflussen. Y Es ist bereits bekannt, dass das Mikrobiom den Stoffwechsel beeinflussen und zur Entstehung von Fettleibigkeit und Insulinresistenz beitragen kann. Diese Arbeit beschreibt den genauen Mechanismus, wie Darmbakterien den Stoffwechsel beeinflussen, und leistet daher einen wichtigen Beitrag zur Mikrobiomforschung. Michaela Herz, Würzburg ó
Arzneimittel und Toxine in den Schlagzeilen
ó Diabetes mellitus ist weltweit eine relevante Erkrankung. Durch ein besseres Verständnis der Pathophysiologie wurden in den letzten Jahren insbesondere für Typ-2-Diabetes verschiedenste neue Ansatzpunkte für meist orale medikamentöse Therapien identifiziert und getestet. Im Gegensatz dazu sind die weltweit ca. 40 Mio. Typ-1-Diabetiker immer auf parenterale Insulingaben angewiesen. Für die möglichst physiologische Nachahmung der endogenen Insulinproduktion wurden InsulinAnaloga mit sehr unterschiedlicher Wirkdauer und Zeit bis zum Wirkeintritt entwickelt. Ein begrenzender Faktor bei der Entwicklung schneller Insuline, die insbesondere zur Nachahmung der Insulin-Peaks bei Nahrungsaufnahme dienen, ist die Dissoziation der Insulin-Hexamere nach der subkutanen Applikation. Monomere würden dieses Problem umgehen, aber diese sind in herkömmlichen Lösungen instabil und bilden Aggregate in Form von Amyloidfibrillen, welche inaktiv und immunogen sind. Natürlich wurden schon früher verschiedene Zusätze getestet. Diese können das Monomer auch tatsächlich stabilisieren
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