Akzeptanz von assistiven Robotern im Pflege- und Gesundheitsbereich
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Gerontologie+Geriatrie Themenschwerpunkt Z Gerontol Geriat 2020 · 53:637–643 https://doi.org/10.1007/s00391-020-01780-9 Eingegangen: 28. Mai 2020 Angenommen: 21. August 2020 Online publiziert: 18. September 2020 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Felix G. Rebitschek1,2 · Gert G. Wagner2,3,4,5 1
Harding-Zentrum für Risikokompetenz, Fakultät für Gesundheitswissenschaften, Universität Potsdam, Potsdam, Deutschland 2 Max-Planck-Institut für Bildungsforschung, Berlin, Deutschland 3 Alexander von Humboldt Institut für Internet und Gesellschaft (HIIG), Berlin, Deutschland 4 Deutsches Institut für Wirtschaftsforschung (DIW Berlin), Berlin, Deutschland 5 Sachverständigenrat für Verbraucherfragen, Bundesministerium der Justiz und für Verbraucherschutz, Berlin, Deutschland
Akzeptanz von assistiven Robotern im Pflege- und Gesundheitsbereich Repräsentative Daten zeichnen ein klares Bild für Deutschland Einführung Die im höheren und hohen Alter weiterhin steigende Lebenserwartung ist nicht nur mit gesunden Lebensjahren verbunden, sondern auch mit der wachsenden Wahrscheinlichkeit für speziellen Hilfeund Pflegedarf. Diesen Bedarf zu decken, ist nicht aus rein finanziellen Gründen schwierig, sondern auch wegen der für viele Menschen schwierigen Aufgabe, Hilfe und Pflege zu gewährleisten: sei es im familiären Rahmen, ehrenamtlich oder professionell. Deswegen – und aufgrund von noch vor wenigen Jahren ungeahnten Möglichkeiten, mithilfe von Big Data und „künstlicher Intelligenz“ Roboter zu programmieren – sind „assistive“ robotische Systeme zunehmend eine Möglichkeit, Hilfe und Pflege fürentsprechend bedürftige Menschen zu bieten [10]. Gleichzeitig ist es nicht verwunderlich, dass Menschen Robotern skeptisch gegenüberstehen. In diesem Beitrag wird untersucht, wie Akzeptanz und Ablehnung von assistiven Robotern für Krankenpflege und Pflege in Deutschland verbreitet sind und von welchen Rahmenbedingungen diese abhängen. Bis ins Jahr 2018 lagen in Deutschland repräsentative empirische Untersuchungen zur Akzeptanz von assistiven Robotern, wie sie außerhalb Deutschlands
bereits durchgeführt wurden, noch nicht vor. International existieren bereits Metastudien [14, 15], deren Ergebnisse zeigen, dass die verschiedenen Bereiche, für die assistive Roboter eingesetzt werden können, unterschiedlich bewertet werden. Nicht gewünscht wird, dass Roboter menschliche Zuwendung ersetzen, wohingegen soziale Roboter, die als Gesprächspartner zur Verfügung stehen, durchaus positiv eingeschätzt werden. Eine qualitative Interviewstudie in Frankreich stellte fest, dass es noch etliche Lücken zwischen den Bedürfnissen der Menschen und den Lösungsangeboten durch Roboter gibt [11]. Kurz gesagt: Die Roboter sind nicht gut genug. Repräsentative Erhebungen – auch die in diesem Beitrag analysierten – bieten deutlich weniger differenzierte Ergebnisse als die vertieften Studien im Ausland und die im vorliegenden Schwerpunktheft berichteten Fallstudien. Im Frühjahr 2016 war eine vom Umfrageinstitut Forsa im Auftrag des Bundesministeriums für
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