Bluttransfusionen in der akuten Schlaganfallbehandlung?

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REPORT


Aktuelle Studienergebnisse zu Schlaganfall

ASS zur Primärprophylaxe nicht indiziert Ist die Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) in geringer Dosis zur Primärpro­ phylaxe eines vaskulären Ereignisses indiziert? Eine Antwort liefert ein ­Umbrella-Review, in dem 67 Reviews zu diesem Thema analysiert wurden.

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ie Gabe von Acetylsalicylsäure (ASS) zur Primärprophylaxe ist in letzter Zeit wieder vermehrt diskutiert worden, nachdem bereits vor über 40 Jahren erste Studien dazu durchgeführt worden sind, die keinen Vorteil dieser Therapie im Allgemeinen gezeigt haben. In diesem sogenannten Umbrella-Review wurden 67 verschiedene Reviews nochmals analysiert. Es zeigte sich, dass eine niedrige Dosis ASS (weniger als 325 mg pro Tag) für Menschen ohne kardiovaskuläre Erkrankung mit einer um 17 % niedrigeren Inzidenz von kardiovaskuären Ereignissen wie Herzinfarkt oder Schlagfanfall assoziiert war. Dagegen ergab sich ein um 47 % erhöhtes Risiko für gastrointestinale und ein um 37 % erhöhtes Risiko für intrakranielle Blutungen. Die Ergebnisse bezogen sich

auf die gesamte Population. Auch nach Risikostratifizierung für Patienten mit normalem oder erhöhtem zerebrovaskulären Risiko änderten sich die Ergebnisse nicht. Zusammenfassend folgern die Autoren dieser Studie, dass die Gabe von ASS in geringer Dosis zur Primärprophy­ laxe eines vaskulären Ereignisses nicht indiziert ist.

Kommentar Es ist in den letzten Jahren wieder üblich geworden, selbst bei nur geringgradiger Plaquebildung ASS zur Primärprophylaxe einzusetzen, üblicherweise in einer Dosis von 100 mg pro Tag, gelegentlich aber auch in höheren Dosierungen. Dies ist eindeutig nicht evidenzbasiert. Die hier vorgelegte große Metaanalyse zeigt noch einmal eindrucksvoll, dass die Risiken einer täglichen

Bluttransfusionen in der akuten Schlaganfallbehandlung? Zur akuten Therapie des Schlaganfalls sind bis heute nur Thrombolyse und Thrombektomie zugelassen. Eine Studie untersuchte im Mausmodell den neuen Ansatz, ob eine sofortige Bluttransfusion zu einem besseren ­Outcome verhilft.

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ahlreiche Therapieansätze sind bislang in der akuten Therapie des Schlaganfalls ausprobiert worden. Bis heute sind letztlich nur die ­Thrombolyse (systemisch oder lokal) und die Thromb­ ektomie zugelassen. In einem neuen Ansatz haben jetzt Forscher untersucht, ob eine sofortige Bluttransfusion in einem experimentellen Schlaganfallmodell zu einem besseren Outcome verhilft. In der Studie wurde in Mäusen experimentell ein Schlaganfall ausgelöst. Das Volumen des Schlaganfalls wurde post mortem ermittelt. Ein Teil der Mäuse erhielt zu verschiedenen Zeitpunkten eine Bluttransfusion mit zirka 20 % des Blutvolumens. Im Vergleich zeigten die

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Mäuse mit Schlaganfall, die eine Bluttransfusion erhalten hatten, ein deutlich besseres Outcome, sowohl hinsichtlich des Überlebens als auch in Bezug auf funktionelle Fähigkeiten. Die Autoren führen dieses Ergebnis nicht nur auf eine eventuell bessere Perfusion des Gehirns zurück, sondern auch auf eine bessere Perfusion von anderen Körperorganen, die einen Einflus