Chirurgische Therapie des intrakavalen Tumorrezidivs nach radikaler Tumornephrektomie lokal fortgeschrittener Nierenzell
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T. von Zehmen · C. Eich · J. Fries · M. von Brandenstein · D. Pfister · A. Heidenreich Klinik für Urologie, Uro-Onkologie, roboter-assistierte und spezielle urologische Chirurgie, Uniklinik Köln, Köln, Deutschland
Chirurgische Therapie des intrakavalen Tumorrezidivs nach radikaler Tumornephrektomie lokal fortgeschrittener Nierenzellkarzinome
Einleitung Zirka 4–10 % der Patienten mit einem neu diagnostizierten Nierenzellkarzinom (NZK) weisen zum Zeitpunkt der Diagnose einen V.-cava-Thrombus variabler kranialer Extension auf [1]. Die Therapie der Wahl besteht entsprechend der aktuellen Leitlinien bei fehlendem Nachweis lokoregionärer oder systemischer Metastasen in der radikalen Nephrektomie mit Thrombektomie [2, 3]. Das Risiko eines isolierten Lokalrezidivs in der ipsilateralen Nierenloge nach Nephrektomie bei lokal fortgeschrittenem NZK wird mit 2–5 % angegeben [4–6]. Dabei handelt es sich meist um ein tatsächliches Nierenlogenrezidiv oder hiläre Lymphknotenmetastasen. Ein intrakavales Tumorrezidiv nach vorausgegangener radikaler Nierentumorchirurgie stellt eine Seltenheit dar und in der Literatur wurden bis dato weniger 15 Kasuistiken beschrieben [7–14]. Aufgrund der Seltenheit dieses Befunds existiert kein therapeutisches Standardvorgehen. Im Folgenden beschreiben wir unsere Ergebnisse der Diagnostik, der Therapie inklusive der perioperativen Komplikationen und der onkologischen Resultate anhand von 6 Patienten.
Patienten und Methodik In der Zeit von 2008–2019 wurden 6 Patienten mit einem isolierten intrakavalen
Tumorrezidiv in unserer Klinik behandelt. Alle Patienten waren bereits im Vorfeld einer radikalen Nephrektomie mit oder ohne Thrombektomie bei lokal fortgeschrittenem NZK unterzogen worden (. Tab. 1). Nur bei 2 der Patienten war im Rahmen der primären Operation bereits ein Kavathrombus bekannt und reseziert worden. Das intrakavale Tumorrezidiv wurde bei 5 beschwerdefreien Patienten im Rahmen der routinemäßigen bildgebenden Nachsorgeuntersuchung diagnostiziert; ein Patient präsentierte sich mit dem klinischen Bild eines Ödems der unteren Extremitäten. Vor Einleitung weiterer Therapiemaßnahmen wurde bei allen Patienten ein komplettes Staging mittels CT Thorax, Abdomen und Becken komplettiert. Im Rahmen der CT-Diagnostik wurde ebenso das Skelettsystem bezüglich des Vorliegens möglicher Metastasen evaluiert. Alle Patienten erhielten eine Magnetresonanztomographie (MRT) zur objektiven Darstellung der kranialen Extension des Thrombus und zum Ausschluss einer möglichen Wandinfiltration. Die Labordiagnostik umfasste die Routineparameter des roten Blutbildes, der harnpflichtigen Substanzen, der Transaminasen inklusive der alkalischen Phosphatase, des C-reaktiven Proteins, der Elektrolyte inklusive des Calciums. Fünf Patienten wiesen ein isoliertes intrakavales Tumorrezidiv auf und 1 Pa-
tient zeigte die Kombination eines Nierenlogenrezidivs mit Kavathrombus und wurden einer operativen Therapie mittels thorakoabdominellem (n = 4) oder transperitonealen Zugang (n = 2) zur kompletten Resektion des Befunds zugeführt
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