Chronische Ellbogenschmerzen einer Volleyballerin

  • PDF / 470,313 Bytes
  • 5 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
  • 75 Downloads / 209 Views

DOWNLOAD

REPORT


Imhoff, München

M.C. Glanzmann1 · B. Fuchs2 · H. K. Schwyzer1 1 Schulthessklinik, Zürich, Orthopädie Obere Extremität, Zürich 2 Universitätsklinik Balgrist, Zürich

Chronische Ellbogenschmerzen einer Volleyballerin

Anamnese

Klinischer Befund

Eine 30-jährige Amateur-Volleyballerin­ wurde uns durch ihren Hausarzt wegen seit einem halben Jahr zunehmenden Ellbogenschmerzen im adominanten linken Arm zugewiesen. Die Schmerzen wurden insbesondere durch die Abnahme des Balls provoziert, während Schlagbewegungen kaum Symptome verursachten. Zusätzlich bemerkte die Patientin ein Streckdefizit im Vergleich zur Gegenseite. Ein vorhergehendes Unfallereignis wurde verneint.

Die Inspektion zeigt eine schlanke obere­ Extremität ohne Auffälligkeiten im Bereich des Ellbogens. Palpatorisch lässt sich an der radialen Facette des Olekranons eine umschriebene, harte und schmerzhafte Prominenz lokalisieren. Im Bereich des Anconaeus-Softspot findet sich eine leichte, druckempfindliche Vergrößerung des Volumens im Vergleich zur Gegenseite. Die Olekranonspitze hingegen ist schmerzfrei. Die aktive Beweglichkeit ist im Seitenvergleich in der Flexion mit 145° symme-

trisch, jedoch in der Extension um 7° defizitär, wobei die gesunde Seite um diesen Wert überstreckbar ist. Auffällig ist die generalisierte Bandlaxität, welche auch an Schulter (Gagey-Zeichen +) und Fingergelenken objektivierbar ist. Das MilkingManöver und der „posterolateral rotatory apprehension test“ zur Prüfung des medialen bzw. posterolateralen Bandapparats sind schmerzfrei und symmetrisch zur Gegenseite. Die passive Extension führt endgradig zu den für die Patientin typischen Beschwerden. Flexion und Umwendbewegungen sind problemlos und vollumfänglich durchführbar.

Anteil der radialen Olekranonfacette auf, während die laterale Projektion keine Besonderheiten zeigt (. Abb. 1 a, b). Die nativen MRT-Aufnahmen bestätigen den konventionell-radiologischen

Verdacht: Die radiale Olekranonfacette zeigt eine 5×7 mm messende pilzförmige Neubildung mit Knochenmarködem in der Läsion selbst, wie auch in der Umgebung (. Abb. 2 a, b). Die Olekranonspit-

D Wie lautet ihre Diagnose?

Bildgebung Konventionellradiologisch fällt in der a.p.-Aufnahme des Zuweisers eine intraartikuläre Ossifikation im proximalen

Abb. 1 7 a, b Konventionell radiologische Aufnahmen des linken Ellbogens in dorsal-ventraler und lateraler Projektion Arthroskopie 4 · 2012 

| 291

Abb. 2 8 T1- und T2-gewichtete MRT-Sequenz in a axialer, b koronarer und c sagittaler Projektion

Abb. 3 8 Arthroskopische Aufnahmen. a Situs des dorsalen Kompartiments: glatt begrenzte Olekranonspitze in Flexion, unauffälliger Knorpelbelag der Trochlea. b Die Fossa olecrani erscheint reizlos. In voller Extension besteht kein Raumkonflikt zwischen der Olekranonspitze und der Fossa. c Dreiländereck nach Resektion der Plica humeroradialis. Der Wechselstab, eingebracht durch das Soft-spot-Portal, dient der Stabilitätsprüfung. Eine mediale und/oder laterale Aufklappbarkeit bestand nicht. d Überschießende knöcherne Formation an der radialen