Die Berechnung indikationsspezifischer Kosten bei GKV-Routinedatenanalysen am Beispiel von ADHS
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ler1 · A. Lange1 · S. Braun2 · R. Linder3 · S. Engel3 · F. Verheyen3 · J.-M. Graf von der Schulenburg1 1 Center for Health Economics Research Hannover (CHERH), Leibniz Universität Hannover 2 Health economic research & consulting, Herescon gmbh, Hannover 3 Wissenschaftliches Institut der TK für Nutzen und Effizienz im Gesundheitswesen, Hamburg
Die Berechnung indikationsspezifischer Kosten bei GKV-Routinedatenanalysen am Beispiel von ADHS Ein Methodenvergleich
Hintergrund Eine besondere Stärke von GKV-Routine daten ergibt sich aus ihrer originären Zweckbestimmung. Da diese Daten routinemäßig für Abrechnungszwecke erhoben werden, haben sie sich als sinnvolle Möglichkeit zur Durchführung von Krankheitskostenanalysen erwiesen [1, 2]. Gesetzliche Krankenkassen in Deutschland haben in ihren Datenbanken Informationen über nahezu alle Ressourcenverbräuche gespeichert, die innerhalb einer Periode durch die Versicherten in Anspruch genommen wurden und einen Erstattungsanspruch an die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) beinhalten. GKV-Routinedaten umfassen demnach den Großteil aller Ressourcenverbräuche, die für die Behandlung jeglicher Erkrankungen, wie z. B. einer Grippe oder aber auch schwerwiegender chronischer Krankheiten wie Schizophrenie oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen, aufgewendet wurden. Um bei der Ermittlung der Krankheitskosten einer spezifischen Zielerkrankung eine Überschätzung der Kosten zu vermeiden, sind bei der Kalkulation indikationsspezifischer Kosten nur diejenigen Ressourcenverbräuche anzusetzen, die mit der Zielerkrankung zusammenhängen. In der Gesundheitsökonomie existieren verschiedene Methoden zur Ermittlung indikationsspezifischer Ressourcenverbräuche.
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Am Beispiel eines GKV-Routinedatensatzes zur Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung (ADHS) werden mit dem Kontrollgruppenansatz sowie der expertengestützten Identifikationsmethode 2 alternative Ansätze zur Ermittlung indikationsspezifischer Kosten verglichen und bewertet. Beim Kontrollgruppenansatz werden die gesamten Leistungsausgaben der ADHS-Patienten mit denen einer geeigneten Kontrollgruppe ohne ADHS verglichen. Die Mehrkosten der ADHSGruppe werden als die indikationsspezifischen Kosten interpretiert. Bei der expertengestützten Methode werden hingegen die gesamten Leistungsausgaben um die ADHS-unabhängigen Kosten gemindert, ohne dass eine Kontrollgruppe vorliegt. Darüber hinaus wird eine umfassende Kostenanalyse für das Krankheitsbild ADHS präsentiert. ADHS ist eine der häufigsten Verhaltensstörungen bei Kindern und Jugendlichen. Es handelt sich um eine chronische Erkrankung, die mit erheblichen Einschränkungen für die Betroffenen verbunden ist. ADHS ist durch ein unaufmerksames und impulsives Verhalten mit oder ohne deutliche Hyperaktivität gekennzeichnet, das nicht dem Alter und Entwicklungsstand des Patienten entspricht und zu einer deutlichen Beeinträchtigung in verschiedenen sozialen Bezugssystemen und im Leistungsbereich von Schule und Beruf führt [3]. Je nach Erhebungsmethode und Diagnose-
Bundesgesundheitsblatt - Ge
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