Evidenz in der minimal-invasiven onkologischen Chirurgie des Kolons und des Rektums
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Carolin Kastner1,2 · Joachim Reibetanz1 · Christoph-Thomas Germer1,3 · Armin Wiegering1,2,3 1
© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020 Redaktion C.T. Germer, Würzburg
Klinik und Poliklinik für Allgemein-, Viszeral-, Transplantations-, Gefäß- und Kinderchirurgie, Zentrum für operative Medizin, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland 2 Institut für Biochemie und molekulare Biologie I, Julius-Maximilians-Universität Würzburg, Würzburg, Deutschland 3 Comprehensive Cancer Center Mainfranken, Universitätsklinikum Würzburg, Würzburg, Deutschland
Evidenz in der minimal-invasiven onkologischen Chirurgie des Kolons und des Rektums Evidenz in der minimalinvasiven onkologischen Chirurgie des Kolons Die chirurgische Resektion des tumortragenden Kolonabschnitts ist eine essenzielle Säule in der Therapie des Kolonkarzinoms. Die zentrale Ligatur der arteriellen Gefäßversorgung mit Durchführung einer kompletten mesokolischen Exzision (CME) unter Achtung der embryonalen Schichten und vollständiger Entfernung aller dem entsprechenden Darmabschnitt zugeordneten Lymphknoten (LNs) stellt hierbei das wesentliche onkologische Prinzip dar [1, 2]. Mit der ersten laparoskopischen Kolonresektion (LCR) stellte sich die Frage nach der Anwendbarkeit minimal-invasiver Verfahren als der offenen Kolonresektion (OCR) zumindest gleichwertige Methode im onkologischen Setting. Die wesentlichen Bedenken betreffen dabei die Möglichkeit der Einhaltung onkologischer Standards der Resektion. Große randomisiert-kontrollierte Studien (RCTs), deren Ergebnisse bedingt durch strenge Ein- und Ausschlusskriterien sowie klare Vorgaben zur Qualifikation des durchführenden Chirurgen und Fokussierung auf spezialisierte Zentren nur eingeschränkt auf die breite Versorgungslage zu übertragen sind, bilden zusammen mit einer zunehmenden Anzahl an registerdaten- und populationsbasierten Studien mittlerweile eine Basis
zur Anwendung der LCR im onkologischen Setting [3–13]. Erschwert wird die Vergleichbarkeit von Studiendaten jedoch durch eine nicht einheitliche Definition von LCR und Konversion zum offen Vorgehen. Lorenz et al. haben im Rahmen eines auf einem Delphi-Konsensus basierenden Positionspapiers einen Grundkonsens dahingehend erarbeitet. Die LCR wird hierbei als operative Prozedur definiert, bei der die Resektion des Kolons via „Schlüssellochtechnik“ erfolgt, unabhängig von der Art der anschließenden Anastomose. Operationen mit nur einzelnen laparoskopischen Manövern, aber einer offen durchgeführten Resektion sollten nicht unter dem Begriff „laparoskopische Kolektomie“ subsummiert werden. Als Konversion wird dabei eine ungeplante Unterbrechung des laparoskopischen Vorgehens definiert, die eine Laparotomie erfordert. Das alleinige extrakorporale Anlegen der Anastomose ist nicht als Konversion zu werten [14].
Short-term-Outcomes Weitgehend konsistent über die Studienlage zeigt sich eine im Vergleich zur OCR längere Operationszeit, bei Vorteilen der LCR im Hinblick auf den intraoperativen Blutverlust, den postoperativen Schmerzmittelb
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