Gastrointestinale Blutungsrate entscheidend?
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Moderne Antikoagulation mit Faktor-Xa-Inhibitoren in der Onkologie
Gastrointestinale Blutungsrate entscheidend? Fragestellung: Drei Studien untersuchten das gastrointestinale
(GI) Blutungsrisiko onkologischer Patienten unter modernen Nicht-Vitamin-K-abhängigen oralen Antikoagulanzien (NOAK).
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höhtes thromboembolisches Risiko für tiefe Venenthrombosen (TVT) und Lungenembolien (LE). Die jährliche Inzidenz für thromboembolische Ereignisse bei onkologischen Patienten beträgt 0,5–20 % je nach Alter, Tumorart, Therapieverfahren, Immobilisation etc. Gegenüber Nicht-Krebspatienten besteht bei malignen Erkrankungen ein bis zu vierfach erhöhtes Thromboembolierisiko sowie ein zirka zweifach erhöhtes Blutungsrisiko. Diese Komplexität wurde als „thrombo-hämorrhagisches Syndrom“ bezeichnet und reflektiert die Probleme der Antikoagulation bei onkologischen Patienten [1]. Niedermolekulare Heparine (NMH) stellen den bisherigen Therapiestandard in der Onkologie dar. Sie können je nach Indikation in prophylaktischer und therapeutischer Dosierung angewandt werden. Die Überlegenheit der NMH (z. B. Dalteparin, Enoxaparin, Tinzaparin) gegenüber Vitamin-K-Antagonisten hat sich in mehreren Studien gezeigt. Sie führen zu einer etwa 40–50 %igen Senkung des Risikos für TVT und LE, ohne dass ein höheres Blutungsrisiko im Vergleich zu Vitamin-K-Antagonisten auftritt [2]. Mit Einführung der direkten NOAK haben sich beim nicht valvulären Vorhofflimmern sowie bei venösen Thromboembolien (VTE: TVT und LE) die oralen FXa- und FII-Inhibitoren als neue effiziente Therapiestandards hinsichtlich der Wirksamkeit etabliert; das Blutungsrisiko betreffend, bezogen auf alle Major- und besonders GI-Blutungen bestehen jedoch substanzspezifische Unterschiede [3]. Mit dem Siegeszug der NOAK bei der Prävention und Behandlung von thromboembolischen Ereignissen bei kardiovaskulären, nicht onkologischen Patienten wird nun häufiger die Frage nach dem Einsatz von NOAK auch bei onkologischen Patienten gestellt, um die Vorteile dieser Art der Antikoagulation bei Tumorpatienten ebenso zu nutzen. Agnelli G et al. Apixaban for the treatment of venous thromboembolism associated with cancer. N Engl J Med 2020; 382:1599–607 Raskob GE et al. Edoxaban for the treatment of cancer-associated venous thromboembolism. N Engl J Med 2018;378:615–24 Young AM et al. Comparison of an oral factor Xa inhibitor with low molecular weight heparin in patients with cancer venous thromboembolism: results of a randomized trial (Select-D Rivaroxaban) J Clin Oncol 2018;36: 2017–23
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GASTRO-NEWS 2020; 07 (6)
Patienten und Methodik: Im
März 2020 wurde die Caravaggio-Studie mit dem Einsatz von Apixaban veröffentlicht [4]. In dem Studiendesign wurde der bisherige Goldstandard bei Tumorpatienten mit VTE, das NMH Dalteparin, als subkutane Injektion verabreicht und gegen das peroral einzunehmende Apixaban nach einer Initialphase mit 2 × 5 mg/Tag (2 × 5 mg/kg KG) über sechs Monate verglichen. Obwohl die FXa-Inhibitoren für den Patienten ange-
© IM. Raithel (5)
Hintergrund: Jede aktive
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