Highlights der Digestive Disease Week: gastrointestinale Endoskopie
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DDW 2020 digital – Teil 2
Highlights der Digestive Disease Week: gastrointestinale Endoskopie Ralf Kiesslich – Wiesbaden
Der amerikanische Gastroenterologen-Kongress 2020 DDW (Digestive Disease Week) konnte in diesem Jahr wegen der COVID-19-Pandemie nicht als Präsenzveranstaltung in Chicago statt finden. Vielmehr wurden die wissenschaftlichen Erkenntnisse als Abstracts online präsentiert. Die wichtigsten E rgebnisse der DDW 2020 zum Thema gastrointestinale Endoskopie sind in nachfolgendem Artikel z usammengefasst.
Endoskopische Refluxtherapie
In den letzten Jahrzehnten wurden verschiedene Techniken der endoskopischen Refluxtherapie entwickelt und in Studien untersucht. Keine der bisherigen Techniken hat sich als Alternative zur laparoskopischen Fundoplikatio oder zur medikamentösen Therapie positionieren können. Dieses Jahr wurde eine neue endoskopische Therapie der Refluxerkrankung von japanischen Endoskopikern vorgestellt [1]. Die Anti-Reflux-Mukosektomie (ARMS) bedeutet, dass im Bereich der Kardia eine u-förmige Resektion der Schleimhaut mittels endoskopischer Mukosaresektion (EMR) erfolgt. Diese Resektion führt in der Folge zu einer zirkulären Narbe, die eine kleine axiale Hiatushernie oder Hiatusinsuffizienz wieder zusammenziehen kann. Im Rahmen der japanischen Studie wurden zwei Techniken verglichen: Zum einen wurde die ARMS durchgeführt, zum anderen eine Abwandlung der Methode eingesetzt. Hierbei wurde die Schleimhaut um die Cardia mit dem „Triangle-Tip Knife“ (50–120 Watt, Effekt 2) mit Sprühkoagulation thermisch destruiert. Dadurch kann ein ähnlicher Effekt der Narbeninduktion erreicht werden wie bei der ARMS. Die Untersuchungszeit ist mit der neuen Technik (Anti-Reflux-Ablation, ARMA) deutlich reduziert. Es wurden im Mittel nur 35 Minuten benötigt, statt 55 Minuten mit der klassischen Methode. Die Reduktion des Symptomscores als auch des DeMeesterScores war in beiden Armen gleich (▶Abb. 1, Tab. 1).
Fazit
Die ARMS und die ARMA sind interessante neue Methoden der endoskopischen Therapie der Refluxerkrankung. Die Vorteile sind, dass kein Fremdkörper verwendet wird und die natürliche Narbenbildung ausgenutzt wird. Langzeitdaten fehlen aber noch und ich bleibe skeptisch, ob sich diese Methode wird etablieren können.
Barrett-Ösophagus
Die weltweite Inzidenz des Barrett-Ösophagus wurde im Rahmen eines systematischen Reviews analysiert. Insgesamt konnten lediglich zehn von 3.510 Studien in die Analyse inkludiert werden [2]. Dabei stellte sich heraus, dass die nationale Prävalenz des Barrett-Ösophagus nur für einzelne Länder bislang tatsächlich untersucht wurde. Die höchsten Prävalenzen fanden sich in Europa und in den USA. Das deckt sich mit dem bekannten Risikofaktor des westlichen Lebensstils. Die Inzidenz des Barrett-Ösophagus wurde mit oder ohne intestinale Metaplasie angegeben. Dabei ergaben sich Prävalenzen zwischen 0,82 % und 7,04 %.
Fazit
Die Prävalenz des Barrett-Ösophagus ist abhängig von der Definition (mit oder ohne histologischem Nachweis einer intestinalen Metaplasie). Die hoh
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