Geschulte Schlaganfall-Helferinnen und Schlaganfall-Helfer

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REPORT


Gerontologie+Geriatrie Themenschwerpunkt Z Gerontol Geriat https://doi.org/10.1007/s00391-020-01816-0 Eingegangen: 2. September 2020 Angenommen: 20. Oktober 2020 © Der/die Autor(en) 2020, korrigierte Publikation 2020

Kerstin Bilda1 · Stefan Stricker2 1 2

Hochschule für Gesundheit, Bochum, Deutschland Integrierte Versorgung, Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe, Gütersloh, Deutschland

Geschulte SchlaganfallHelferinnen und SchlaganfallHelfer Ehrenamtliches Versorgungsmodell in der ambulanten Schlaganfallnachsorge

Einleitung Der Schlaganfall ist eine Herz-KreislaufErkrankung, die ca. 270.000 Menschen jedes Jahr erleiden. Die Überlebensrate nach einem Schlaganfall ist aufgrund der sehr guten medizinischen Versorgung in der Akutphase, speziell durch die „stroke units“, sehr hoch [9, 14]. Allerdings müssen sich Menschen, die einen Schlaganfall überleben, zumeist mit verschiedenen Funktionseinschränkungen auseinandersetzen. Diese Einschränkungen haben erheblichen Einfluss auf die Lebensqualität und die damit einhergehende soziale Teilhabe im Alltag und wirken sich auch körperlich und emotional auf das Leben der Angehörigen aus. Eine selbstbestimmte Teilhabe an der Gesellschaft ist Schlaganfallbetroffenen oft nicht mehr möglich. Die wohnortnahe Versorgung ist oft nicht ausreichend, um psychische Gesundheit, emotionale Stabilitätund soziale Teilhabe in der ambulanten Nachsorge von Schlaganfallpatient*innen zu gewährleisten. Vor diesem Hintergrund haben die Hochschule für Gesundheit und die Stiftung Deutsche Schlaganfall-Hilfe ein wohnortnahes ehrenamtliches Versorgungsmodell für die Langzeitnachsorge bei Schlaganfall entwickelt, erprobt und wissenschaftlich ausgewertet. Das Modellprojekt „Geschulte Schlaganfall-Helferinnen und Schlaganfall-Helfer – ein Partnerschaftliches Modell für die wohnortnahe Versorgung (GeSa)“ (Laufzeit

2013–2015) wurde über das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter des Landes Nordrhein-Westfalen (MGEPA NRW) und den Europäischen Fonds für regionale Entwicklung finanziell gefördert. Das Ziel des Projekts war es, ein ehrenamtsunterstütztes Versorgungsmodell für die ambulante Versorgung von Patient*innen und Angehörigen nach Schlaganfall zu entwickeln und wissenschaftlich im Hinblick auf die Wirksamkeit zu evaluieren. Um die gesundheitsbezogene Lebensqualität von Betroffenen und deren Angehörigen nachhaltig zu verbessern, wurden 21 Schlaganfall-Helfer*innen in einer Schulung dazu befähigt, individuelle fachliche und emotionale Unterstützung in der ambulanten Langzeitnachsorge zu übernehmen. Das Forschungsprojekt konnte nachweisen, dass die geschulten Helfer*innen wirksame Unterstützung und Beratung in der häuslichen Versorgung nach Schlaganfall geleistet haben [2]. Strukturell ist die Funktion der ehrenamtlich tätigen Schlaganfall-Helfer*innen komplementär zu professionellen Schlaganfall-Lots*innen [4] angelegt, die in enger Zusammenarbeit als kollegiales Team organisiert sind. Darüber hinaus sind die ehrenamtlichen Schlaganfall-Helfer*innen lediglich als ergänzendes Angebot in der S