Interventionelle Radiologie in der Notfallmedizin

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REPORT


Marco Armbruster1 · Stefan Wirth1,2,3 · Vanessa Franziska Schmidt1 · Max Seidensticker1 1

© Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020

Klinik und Poliklinik für Radiologie, Klinikum der Universität München, Campus Großhadern, München, Deutschland 2 Zentrum für bildgebende Verfahren und interventionelle Therapie, Donau-Isar-Klinikum, Deggendorf, Deutschland 3 Institut für Radiologie und Nuklearmedizin, Schwarzwald-Baar-Klinikum, Villingen Schwenningen, Deutschland

Interventionelle Radiologie in der Notfallmedizin

Über die letzten Jahre ist die interventionelle Radiologie zu einem unverzichtbaren Bestandteil in der Behandlung akuter medizinischer Notfälle herangereift. Voraussetzung hierfür ist ein Paradigmenshift hin zur minimal-invasiven Behandlung – wo immer diese medizinisch möglich und auch sinnvoll ist. Häufig können interventionelle Eingriffe unter Analgosedierung durchgeführt werden. Beispiele für solche Interventionen sind u. a. das Stoppen akuter gastrointestinaler oder traumatischer Blutungen, gefäßeröffnende Verfahren bei akuter peripherer oder viszeraler Ischämie oder dekompensierter Lungenarterienembolie, Therapie des septischen Patienten – beispielsweise durch die transkutane Drainage von intraabdominellen oder intrathorakalen Abszessen oder eine perkutane transhepatische Cholangiodrainage (PTCD) im Fall einer biliären Obstruktion mit Cholangiosepsis. Fokus dieser Übersicht ist die Erläuterung des zur Durchführung von radioDieser Artikel erschien ursprünglich im Rahmen des Leitthemenhefts „Notfallradiologie“ in der Ausgabe 3/20 der Zeitschrift DerRadiologe. Dies ist eine aktualisierte und auf die Lesergruppe angepasste Version des Artikels Armbruster M, Wirth S, Seidensticker M (2020) Interventionelle Radiologie als Notfalltherapie. Radiologe 60:258–268. https://doi.org/10. 1007/s00117-020-00637-6

logischen Notfallinterventionen notwendigen Settings, die Darstellung grundlegender interventioneller Techniken sowie von häufig verwendeten Materialien. Darüber hinaus werden exemplarisch einige typische Beispiele interventioneller Behandlungen fallbasiert vorgestellt.

Setting, Technik und Devices Devices und Techniken Die interventionelle Notfalltherapie umfasst – etwas vereinfacht – die Blutungsembolisation durch Gefäßverschluss oder das Einbringen einer Gefäßprothese, die Revaskularisation von Gefäßverschlüssen durch Lyse, Aspirations- oder Rotationsthrombektomie, Drainageanlagen und PTCD-Anlagen.

Embolisationstherapie Die Grundtechnik der Embolisationstherapie ist die Verwendung von Mikrokathetersystemen, welche koaxial über einen stabilisierenden Makrokatheter eingebracht, die superselektive Sondierung und punktgenaue Ansteuerung von peripheren Gefäßen inklusive der eigentlichen Embolisation erlauben.

Microcoils und Plugs Microcoils stellen das Standarddevice der Embolisationstherapie dar. Im Gegensatz zu den Macrocoils, die über großlumige 4F- oder 5F-Katheter einzubringen

und deshalb in ihrem Einsatzort eingeschränkt sind, sind Microcoils kompatibel mit Mikrokathetersystemen,