Interventionelle Therapie der Trikuspidalklappeninsuffizienz

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REPORT


Schwerpunkt Kardiologie

Neue Methoden in klinischer Erprobung

Interventionelle Therapie der Trikuspidalklappeninsuffizienz Marcel Weber, Johanna Vogelhuber, Can Öztürk, Sebastian Zimmer, Herzzentrum der Universität Bonn

Die Trikuspidalklappe erfährt durch die Möglichkeiten neuer Kathetertechniken verstärkte Aufmerksamkeit. Es gibt inzwischen drei CE-zertifizierte Therapiemethoden (Cardioband, Triclip und PASCAL) zur interventionellen Therapie der Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI). ­Diese konnten zeigen, dass die interventionelle Therapie sicher ist und eine gute Reduktion der TI ermöglicht.

Interventionelle Therapieoptionen Grundsätzlich ist die chirurgische Herzklappenreparatur bei hochgradiger Trikuspidalklappeninsuffizienz (TI) der therapeutische Goldstandard (IC-Empfehlung) [1, 2]. Jedoch gibt es Hochrisiko-Patientenkollektive, für die ein Eingriff am offenen Herzen mit einer sehr hohen Gefahr zu versterben oder schwerwiegende Komplikationen zu erleiden einhergeht. Die Patienten sollten stets im Herzteam besprochen und nach Konsens einer geeigneten Therapieform zugeführt werden. Inzwischen gibt es verschiedene Therapiemethoden von der Anuloplastie über die „Edge-to-Edge“-Therapie bis hin zum kathetergeführten Trikuspidalklappenersatz (Abb. 1). CARDIOVASC  2020; 20 (4)

Interventionelle Trikuspidalklappenanuloplastie Edwards Cardioband Das Edwards Cardioband Trikuspidalklappenrekonstruktions-System (Edwards Lifesciences, Irvine, Kalifornien) ist ein weiteres Verfahren zur Behandlung der TI. Die Cardioband-Prozedur repariert die Trikuspidalklappe, indem sie den Anulusumfang verringert. Da-

Kathetergestützte trikuspidale Therapiemethoden

Anuloplastie

Edge-to-Edge

Klappenersatz

© M. Weber

W

eltweit rücken Ärzte die Trikuspidalklappentherapie in das Zentrum ihrer Aufmerksamkeit. Sie ist nicht länger die „vergessene Klappe“, sondern erfährt durch die Möglichkeiten neuer Kathetertechniken eine verstärkte Aufmerksamkeit. Die zumeist an der Mitralklappe erprobten Therapiemethoden eröffnen viele neue Optionen und führten zu einer Renaissance der Trikuspidalklappenbildgebung. Im Folgenden soll ein kurzer Überblick über aktuelle Trikuspidalklappentherapien gegeben werden.

bei wird es durch die Beinvene bis zum rechten Vorhof eingeführt. Mithilfe von bis zu 17 Ankern, die in den Herzmuskel eingeschraubt werden, wird das Cardioband auf dem Trikuspidalklappenring fixiert. Nach erfolgter Fixierung kann das Implantat unter Ultraschallkontrolle zusammengezogen werden, um den Durchmesser des Trikuspidalklappenringes zu verringern und so die Lücke zwischen den Segeln zu verkleinern (Abb. 2). Anwendungen bei Tieren und ab 2017 erste Erfahrungen bei Patienten zeigten gute Ergebnisse [3]. Die TRI-REPAIR-Studie bewies 2019, dass die Cardioband-Therapie im Beobachtungszeitraum von sechs Monaten nach Implantation sicher und effektiv ist. Die TI, der septo-laterale Anulusdiameter sowie die Lebensqualität der Patienten mit erhöhtem OP-Risiko (mittleres Le-

Abb. 1:  Überblick über verschiedene Methoden zur interventionellen