Minimal-invasive Plattenosteosynthese des distalen Femurs

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REPORT


esing, Göttingen Zeichner

J. Kühn, Heidelberg

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Vorbemerkung Seit 1997 steht mit dem „less invasive stabilization system“ (LISS) ein ­winkelstabiles Implantat zur Verfügung, das speziell für die perkutane Plattenosteosynthese entwickelt wurde. Die Technik der Osteosynthese distaler Femurfrakturen hat sich seither zugunsten weichteilschonender, minimalinvasiver Zugänge gewandelt [1]. Die minimal-invasive Plattenosteosynthese (MIPO) ist für die Behandlung praktisch aller distaler Femurschaftfrakturen bis hin zu den intraartikulären distalen Femurtrümmerfrakturen geeignet. Ein minimal-invasive Vorgehen wird durch die Verwendung von Ziellehren zum Einbringen der Schrauben deutlich vereinfacht. Eine sekundäre Dislokation des Gelenkblocks ist, auch im osteoporotischen Knochen, durch die winkelstabilen Systeme zur Seltenheit geworden [2, 3]. Ein Vorteil gegenüber intramedullären Verfahren ist, dass minimal-invasive Plattensysteme durch unikortikale winkelstabile Schraubenfixation auch bei periprothetischen Frakturen angewendet werden können. Hinsichtlich der postoperativen funktionellen Ergebnisse zeigt sich die MIPO vergleichbar zu konventionellen Platten- und Marknagelosteosynthesen. Bezüglich der Heilungsraten ist das minimal-invasive Vorgehen der konventionellen Plattenosteosynthese überlegen und mit den Resultaten der Marknagelung vergleichbar. Bei Anwendung der MIPO sind sehr selten primäre oder sekundäre Spongiosaplastiken erforderlich [3, 4, 5]. Als Alternative zur MIPO mittels LISS stehen mittlerweile auch andere Platten-

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B.C. Link · J. Rosenkranz · J. Winkler · R. Babst Chirurgische Klinik, Luzerner Kantonsspital, Luzern

Minimal-invasive Plattenosteosynthese des distalen Femurs systeme, wie beispielsweise die LCP distales Femur (DF) 4.5/5.0 oder die LCP Kondylenplatte 4.5/5.0 (Fa. Synthes, Oberdorf, Schweiz) zur Verfügung. Letztlich ist das Vorgehen bei minimal-invasiver Anwendung der Platten nahezu identisch. Grundsätzlich ist dabei zwischen der Verwendung der Platte als Fixateur interne einer durch andere Hilfsmittel (Fixateur externe, Distraktor, Cerclage etc.) hergestellten Reposition und der Verwendung als Repositionsinstrument zusammen mit weiteren Werkzeugen (Cerclage, kollineare Repositionsklemme etc.) zu differenzieren.

Operationsprinzip und -ziel Übungsstabile, minimal-invasive Stabilisierung distaler extra- und intra­ artikulärer Femurfrakturen mit anatomischen Platten und winkelstabiler Osteosynthese.

Vorteile F  Geringeres operatives Weichteiltrauma und besserer Erhalt der Knochenbiologie im Vergleich zu konventionellen Plattenosteosynthesen F  Meist primäre knöcherne Heilung ohne zusätzliche Spongiosaplastik F  Höhere biomechanische Stabilität im Vergleich zu nichtwinkelstabilen Plattensystemen und Marknagelosteosynthesen [6] F  Standardisierte Operationstechnik durch spezifisches Instrumentarium. Guter Halt des Systems im osteoporotischen Knochen

Operative Orthopädie und Traumatologie 4-5 · 2012

F  Anwendbarkeit auch bei periprothetischen Frakturen durch uni