Mitteilungen des BV Geriatrie
- PDF / 107,023 Bytes
- 5 Pages / 595.276 x 790.866 pts Page_size
- 83 Downloads / 171 Views
Z Gerontol Geriat 2020 · 53:594–598 https://doi.org/10.1007/s00391-020- 01774-7 © Springer Medizin Verlag GmbH, ein Teil von Springer Nature 2020
Liebe Mitglieder, sehr geehrte Damen und Herren, zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe Anfang August zeigt die Coronapandemie ein gespaltenes Bild: Zum einen fühlt sich das Leben mit Ferien, Urlaubsreisen und offenen Restaurants fast schon ein bisschen nach Normalität an, während in den letzten Julitagen die Fallzahlen wieder deutlich anstiegen. Ähnlich zwiespältig ist auch die Situation in den Geriatrien. Während in vielen stationären Einrichtungen die Versorgung – wenn auch mit besonderen Rahmenbedingungen – fast normale Ausmaße angenommen hat, ist die ambulante und teilstationäre Versorgung noch im großen Maße im coronabedingten „Lockdown“. Neben der Diskussion, welche strukturellen Anpassungen der Versorgungsstrukturen sich aus der Coronapandemie ergeben, gerät auch die sachgerechte medizinische Versorgung von Coronapatienten nach der akuten Infektionsphase in die versorgungspolitische Diskussion. Dies umfasst im Bereich der geriatrischen Patienten sicherlich neben der Entwicklung von besonders angepassten Rehabilitationskonzepten auch die konzeptionelle Einbindung der Geriatrie im Krankenhaus. Andere Indikationsbereiche beziehungsweise Kliniken und Rehabilitationseinrichtungen treten gegenüber der (Fach-)Öffentlichkeit mit medizinischen Konzepten und Versorgungsansätzen gezielt als „Nachversorger“ nach der akuten Infektionsphase auf. Durch die multiprofessionelle Zusammensetzung des Behandlungsteams und die konzeptionelle Ausrichtung der Versorgungsstrukturen auf multimorbide Patienten ist die Geriatrie angesichts der zumeist vielschichtigen Schädigungswirkung des Coronavirus ideal aufgestellt – insbesondere, aber nicht nur für betagte und hochbetagte Patienten. Aus Sicht des Verbandes sollte diese besondere fachliche Versorgungskompetenz unter anderem durch die Entwicklung entsprechender medizinischer Versorgungskonzepte verstärkt in die Wahrnehmung der (Fach-)Öffentlichkeit eingebracht werden. Dass geriatrische Patienten im Hinblick auf die Gefahr einer Coronainfektion eine besonders schutzbedürftige Bevölkerungsgruppe darstellen, steht außer Frage. Es muss daher im besonderen Maße darauf geachtet werden, dass ein Einschleppen von Coronaviren in eine Geriatrie verhindert wird. Vor diesem Hintergrund hat sich der Vorstand sehr lange und intensiv mit der Frage beschäftigt, ob eine Mitgliederversammlung in der bisherigen Form als Präsenzveranstaltung zu verantworten ist. Auch wenn mittlerweile vermehrt Kongresse und einzelne Versammlungen für den Herbst wieder angekündigt werden, ist es vor dem besonderen Schutzbedürfnis der geriatrischen Patienten nicht zu vertreten, dass sich in diesem Jahr rund 250 Vertreter geriatrischer Einrichtungen im Rahmen einer Mitgliederversammlung persönlich treffen. Es ist nicht auszudenken, wenn – trotz der allgemeinen Hygienemaßnahmen – in
594
Zeitschrift für Gerontologie und Geriatrie 6 · 2020
Geschäftsstelle Bundesverband Geri
Data Loading...